Stuben - Prutz

Heute stand uns also der Arlbergpass bevor. Zuvor bekamen wir aber noch Hinweise und Bananen zur Kräftigung von dem Hausherrn, der uns netterweise aufgenommen hatte, geschenkt. Kurzzeitig hatten wir gestern echt den Glauben verloren, da für uns in einem Dorf mit gefühlt 2.000 Betten nur eine Zeltmöglichkeit neben Müllcontainern bestand. Aber nun gut, schließlich konnten wir ja doch im Warmen übernachten.

Stuben, da drüber fängt der Arlbergpass an
Stuben, da drüber fängt der Arlbergpass an

Nach kräftigem Frühstück und der Nachricht, dass die SPVG Gaste-Hasbergen 2 den Klassenerhalt gestern geschafft hat, ging es also motiviert los. Motivation war aber auch notwendig, denn die ersten Serpentinen raubten einem schnell die Kräfte. Mit einem atemberaubenden Tempo von 8km in der Stunde rasten wir quasi den Berg hoch.

Auf Serpentine 5
Auf Serpentine 5

Nach den Serpentinen ging es dann etwas weniger steil weitere vier Kilometer stetig bergauf. 

Dem Schnee folgend kamen wir dann auf 1800 Höhenmetern an der höchsten Stelle des Arlbergpasses, der wohl auch als Porsche-Testfahrgelände dient, an. Bei österreichischem Radio und einigen wenigen Sonnenstrahlen genossen wir dann die Aussicht.

Mir war nach der ganzen Anstrengung ziemlich warm geworden, doch spätestens bei der darauffolgenden Abfahrt merkte ich, dass es besser war, die Jacke angelassen zu haben. Lange ging es dann bei zum Teil 13% Steigung bergab, bis wir in St. Anton ankamen. Dort erwartete uns endlich mal wieder ein Fahrradweg und zur Abwechslung mal wieder entlang eines Flusses (Rosana). Allerdings ist es neben dem Main der erste Fluss, dessen Stromrichtung wir folgen. Bis nach Landeck konnten wir somit lange rollen lassen.

Ab Landeck erwartete uns dann nicht nur der im Inntal gelegene, alte Römer- und heutige Fahrradweg "Via Claudia Augusta", sondern auch strömender Regen. Es wurde also wieder Zeit für unseren gelben "Lance-Armstrong-Gedächtnis-Regen-Ponchos".

Als wir uns dann in einer Garage unterstellten, trafen wir Ernst, einen 73-jährigen, pensionierten Berufsschullehrer. Er ist mit seinem Elektrorad auf dem Weg zum Gardasee. Bei anhaltendem starken Regen verging die Lust auf Camping und so beschlossen wir, uns zu dritt eine günstige Unterkunft zu suchen. 

In Prutz, unweit des Skigebietes Serfaus, fanden wir schließlich ein günstiges Dreibettzimmer. Nach dem gestrigen Aufenthalt in der Werkstatt gab es heute also wieder eine warme Dusche, nur WLAN ist wieder nicht vorhanden. So müssen wir uns ganz oldschool von der Tagesschau über die Neuigkeiten informieren lassen.

Blick aus dem Fenster
Blick aus dem Fenster

Zuvor tauschten wir uns mit Ernst noch über unsere und seine weiteren Pläne aus. Morgen werden wir mit ihm zu dritt über den Reschenpass fahren. Bis zu dem Gardasee werden wir ihm dann wahrscheinlich häufiger über den Weg fahren.

 

Bis dahin,

 

Timo 

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Kommentare: 2
  • #1

    Andreas (Montag, 30 Mai 2016 22:46)

    ...hatte ich ja in meinem Kommentar schon vorausgesagt, dass es lange bergab geht... schön, wenn es euch gefallen hat! Die Anstiege klingen wie erwartet - aber bin stolz, dass ihr das so ohne grosses Murren wegsteckt - und dann noch nicht einmal das Kräftemessen mit einem eBike scheut - alle Achtung! Hoffe, dass der Regen euch etwas verschont und wünsche eine gute Weiterfahrt!

  • #2

    Dirk Grimm (Dienstag, 31 Mai 2016 08:39)

    Hey Jungs
    Vielleicht hilft euch das mal weiter . https://www.warmshowers.org/
    Kette rechts!
    Grüße aus Rutesheim