Und so schnell ist man in Italien. Naja halbwegs, je nachdem ob man Südtirol wirklich dazu zählt oder nicht. Das richtige "Bella Italia" ist es wohl noch nicht ganz, sonst wären wir auch schon Pizza essen gewesen. Aber spulen wir nochmal kurz ein paar Stunden zurück.
Heute morgen sind wir pünktlich um 8 Uhr aufgestanden. Das Bett war bestückt mit riesen Kissen und Decken, ein weicher Schlaf war also garantiert. Als Frühstück hat jeder von uns vier Brötchen verputzt und ordentlich Energie getankt für den Rest des Tages. Sogar selbst gemachter Honig stand auf dem Tisch. Selbst die Sonne hat sich aus dem Wolkenhimmel befreit und sich zum Beginn unserer Fahrt gezeigt. Mit Ernst zusammen sollte es ja heute über den Reschenpass gehen. Wir folgten dem Inn durch das Tal, vorbei an Serfaus, und immer den Schildern nach Richtung Italien und Schweiz. Als wir uns dem Hauptalpenkamm näherten, und das Tal immer enger wurde, klebten die Wolken förmlich an den Bergen. Vor uns und hinter uns boten sich schöne Aussichten, sowie ein passendes Graffiti.
Der Inntal-Radweg führte uns bis nach Martina, Schweiz. Hier entschieden wir uns nochmal kurz Pause zu machen und uns dann in die Serpentinen zu stürzen. Für die 381 Meter hoch zur Norbertshöhe berechnet Google eine Dauer von 53 Minuten, wir hatten es dann aber in 35 Minuten schon geschafft. Und das auch noch in einem Stück durch, Ernst natürlich auch, der brauchte auf seinem Rad bestimmt nur 25 Minuten.. Egal, ordentlich stolz konnte man oben dann die Aussicht über Nauders genießen.
Unten in Nauders angekommen mussten wir aber wieder hoch. Reschen war noch ein Stück entfernt. Die letzten Meter haben sich dann auch ordentlich gezogen, aber bei einsetzendem Regen haben wir dann doch die Spitze erreicht. Italia. Der Blick auf den See wurde etwas getrübt durch den Regen und Wind aber schön war es trotzdem. An dieser Stelle haben wir uns dann von Ernst getrennt, sein Akku war leer. Meiner zwar auch nahezu, aber wir wollten noch ein wenig weiterfahren. Das obligatorische Foto der Kirchturmspitze durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nach dem wir beide Seen hinter uns gelassen haben wurden wir mit einer wunderschönen Abfahrt auf einer kleinen gepflasterten Straße belohnt. Das hat dann echt Spaß gemacht. Insgesamt war es von der Anstrengung heute ähnlich wie gestern. Timo sprühte heute aber nur so von Energie, ob das wohl am Seidenbacher Müsliriegel lag? Müsliriegel von Seidenbacher. Auf 900 m über dem Meeresspiegel haben wir dann aber nach 78 km die heutige Tour beendet.
Auf einem Campingplatz haben wir uns dann niedergelassen und zu unserer beidiger Freude war WLAN und eine heiße Dusche verfügbar. Etwas Nieselregen hat das Zelt jetzt schon überstanden.. mal sehen, wie es heute Nacht noch wird... Wir sind auf das Ergebnis des Regentestes gespannt.
Bis dahin alles Gute, Daniel
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Andreas (Dienstag, 31 Mai 2016 23:28)
Wieder sehr schöne Bilder, die einen auf eurer Route gut mit begleiten lassen - und nett geschrieben (wollte immer schon mal wissen, ob an dieser Seidenbach-Werbung was dran ist...). Nehme an, ihr seid auf dem Camping Kiefernhain GmbH - sieht sehr waldig aus und einsam - dafür ist dann die WLAN-Bandbreite besser. Drücke die Daumen, dass die Zelte dicht halten. Morgen soll in Bozen immerhin gefühlt 23°C sein - es wird heisser... LG
Petra (Mittwoch, 01 Juni 2016 08:41)
VCA wie schön! Tolle Bilder! Stefan hatte sich auf der Reschenpasshöhe ein Eis gegönnt, ehe wir dann damals eintrudelten - ...fahrt Ihr über Meran? Dann folgt jetzt wieder eine leichte Strecke - nur bergab und wunderschön. Wünsche erlebnisreiche Weiterfahrt!
Daniela (Donnerstag, 02 Juni 2016 21:52)
Es macht riesigen Spaß euren Blog zu lesen :)
Vor gefühlten 100 Jahren bin ich den Reschenpass mit einem alten R4 hochgefahren, er hat durchgehalten. Mit dem Rad würde ich mir das nicht zutrauen.
Weiterhin gute Fahrt und nette Begegnungen!
Beste Grüße von Daniela