Guten Tag,
Vom Campingplatz in Condrieu ging es heute erstmal zum Supermarkt. In Frankreich haben diese Sonntagmorgens auf, sodass wir uns noch Abendbrot (Reis mit süß sauer Sauce) und weitere Kleinigkeiten
besorgen konnten. Leider hatte ich, wie mir die Dame an der Kasse versuchte mitzuteilen, vergessen, die Bananen abzuwiegen. Mit den wenigen französischen Kenntnissen konnten mir aber
trotzdem irgendwelche Leute helfen, das Gewicht der Bananen zu errechnen. Puh, hätten wir das schonmal geschafft.
Nächstes Highlight war ein Riesen-Boccia-Turnier. So viele Leute habe ich noch nie auf einmal Boccia spielen sehen. Generell schien wohl heute Tag des Boccias gewesen zu sein, an den
verschiedensten Orten wurde der "Sportart" nachgegangen.
Nun gut, wir blieben auf jeden Fall beim Fahrradfahren. Und das lief sogar ziemlich gut, der Rückenwind und der gute Weg ließen uns schnell Meter machen. Daniel lernte heute sogar freihändig
fahren, sodass er im Zusammenspiel mit dem Wind lieber Faxen machte, anstatt sich auf das Fahren an sich zu konzentrieren.
Anschließend die erste Begegnung mit einer großen Gruppe an Mountainbikern. Meine Spanienflagge, die am besten sichtbar am Fahrrad platziert ist, scheint zu wirken, denn wir wurden ordnungsgemäß
mit "ola" begrüßt. Ständiges gegenseitiges Überholen führte dazu, dass beide Seiten Spaß an dem "ola" fanden. Spanische Musik wurde von DJ Daniel natürlich auch direkt angemacht.
Ab dem Mittag wurde es dann etwas kniffliger. Der Weg führte nun nicht mehr mehrere Meter entfernt, sondern direkt am Ufer des Flusses entlang. Und der war wohlbemerkt voll mit Wasser, eigentlich
sogar zu voll. So waren die tiefsten Teile des Radwegs voll mit Wasser. Bei der ersten riesigen Pfütze fuhr Daniel voraus und sie war tiefer als gedacht. Die Füße waren komplett unter Wasser. Die
zweite große Pfütze wurde dann noch über einen Umweg umfahren, ab der Dritten war es dann egal. Schuhe aus, Flipflops an und durch. Glücklicherweise ging das Wasser stets genau bis unter die
Taschen, während die Füße stets unter Wasser waren.
Pfütze dreizehn (Anm. d. Red.: geschätzt) war dann leider zu tief, keine Chance durchzufahren. Also hieß es, einen kleine Trampelpfad durch Dornen zu nehmen. Natürlich mit Flipflops. Aber naja,
ein bisschen Abenteuer muss ja auch sein.
Ab dem Nachmittag verlief der Radweg wieder etwas höher als der Fluss, sodass wir mit starkem Rückenwind kaum trampelten, sondern eigentlich nur rollen lassen konnten. Fast so gut wie früher, als
Papa mit Hand angeschoben hat. Fast 30 kmh, was für uns ziemlich viel ist, konnten so heute zu Hochzeiten ohne große Probleme erreicht werden.
In Valence hatten wir uns einen Campingplatz ausgeguckt, in der Hoffnung, abends in der Stadt beim Public Viewing Frankreich zu gucken. Bei der Durchfahrt durch Valence sahen wir eine sehr schöne
Stadt, nur leider kein Public viewing. Und leider gab es den Campingplatz auch nicht. Also hieß es nochmal Aufraffen und ins 10 Kilometer entfernte Charmes sur Rhone fahren. Der Rückenwind half
uns mal wieder kräftig und nach insg. 100 Kilometern fanden wir auch einen Campingplatz. Dieser stellt mal wieder einen neuen günstig-Rekord in Sachen preis auf. Zwar ist er nicht der schönste,
aber Fußball läuft hier heute Abend trotzdem. Die Soundchecks liefen schon früh, und die Bude war schon eine Stunde vorher voll. Wir schauten also inmitten von ca. 50 Franzosen. Natürlich mit der
Frankreichflagge. Bei der Nationalhymne sangen wir trotzdem nicht mit, obwohl neben uns überall die Leute standen.
Morgen geht es dann weiter Richtung Süden. Die Wetteraussichten für Avignon sind sogar von Google ausgezeichnet. Da sollten wir dann Dienstag ankommen und hoffentlich Deutschland anschauen
können.
Also, au Revoir!
Le Timo
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Andreas G. (T-K) (Sonntag, 19 Juni 2016 23:34)
Wow, toller Bericht - sehr gut geschrieben und prima zum mitlesen - und echt wasserdichte Story (und glücklicherweise ist mein Rechner auch dicht - nichts von dem vielen Wasser rausgetropft...). Da habt ihr ja wirklich alle Wetterkapriolen bald miterlebt - in Kürze dann wohl auch die Hitzeperioden (füllt schon mal eure Wasserflaschen gut auf). Eure Spanisch-Kenntnisse machen ja scheinbar auch prima Fortschritte (olé...). Hoffe, ihr kommt die letzten Kilometer auch noch mit den Französisch-Basics gut durch (die Wege scheint ihr ja trotzdem zu finden - wenn auch durch Dornen). Wünsche dann endlich mal wieder mehr Sonne - und behaltet euere strahlenden Blogstories so bei - echt cool!