Mit dem Gefühl im Hinterkopf, heute das Mittelmeer zu erreichen, ging es morgens los. Es war mal wieder keine Wolke am Himmel zu sehen, und die Sonne schien bereits früh morgens.
Der Radweg Richtung Meer war erstaunlich gut. Wir kamen gut voran, übten wieder etwas spanisch und hörten Musik. Je weiter wir Richtung Süden fuhren, desto mehr roch man bereits den typischen "Meergeruch". Die Vorfreude auf das Meer wurde immer größer. Gestern Abend hatten wir uns bereits einen Campingplatz herausgesucht, der leider nicht ganz direkt am Meer liegt. Da wir aber unbedingt die Rhone bis zum Schluss runterfahren wollten, wurde es ein etwas längerer Umweg. Es war also klar, dass es heute ein paar mehr Kilometer werden, aber das wollten wir in Kauf nehmen.
Nach einem kurzen Vormittagsstopp in Port-Saint-Louis-Du-Rhone ging es also weiter Richtung Meer. Es wurde so langsam ziemlich warm, umso froher waren wir dann, am Meer angekommen zu sein. Endlich Mittelmeer. Nach kurzen Überlegungen ging es aber nicht baden, im Salzwasser zu baden und anschließend noch Radfahren wäre nicht optimal gewesen. Also blieb es beim Dösen am Strand.
Daniel schlief natürlich direkt ein, ich sorgte dafür, dass wir pünktlich weiterkamen. Es ging schließlich noch recht weit, erstmal zurück nach Port-Saint-Louis-Du-Rhone, dann weiter gen Osten.
Leider wurde es, je weiter wir Richtung Osten fuhren, immer industrieller. Nicht nur, dass der Anblick nicht so schön war, sondern waren auch recht viele LKWs unterwegs. Da die Sonne weiter ordentlich schien und wir schon recht lange unterwegs waren, freuten wir uns schon weit vor Ankunft auf den Campingplatz. Daniel wünschte sich einen Pool, da er sich nicht sicher war, ob der See am Campingplatz "badbar" ist...interessantes Wort.
Naja, um es kurz zu machen, wir nahmen die Autobahn. Letztlich war auf der Autobahn sogar ein Kreisel (habe ich vorher noch nie so gesehen), das Umleitungsschild der gesperrten Straße ging auch hier lang, wir fuhren nur 10 Minuten und gehupt hat auch keiner. So schlimm kann es also nicht gewesen sein. Kurzum, wir haben sicher den nächsten Ort erreicht.
Leider wurde der Weg nicht besser. Diesmal ging es auf einen Feldweg, der es ziemlich in sich hatte. Spätestens als uns Motocross-Biker entgegenkamen, wussten wir, dass wir nicht unbedingt auf einem Radweg waren. Ziemlich buckelig, steinig und manchmal sehr steil, sodass wir runterschieben mussten. Aber nun gut, auch das wurde mit letzter Kraft gemeistert und die Vorfreude auf den Campingplatz wurde immer größer.
Die letzten Kilometer wurden dann nochmal ziemlich hügelig. Hoch, runter, hoch, generell haben wir da ja nichts gegen, aber bitte nicht zum Ende des Tages, denn es war mittlerweile halb 7 und die Sonne hatte durchgehend geschienen.
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Andreas G. (T-K) (Donnerstag, 23 Juni 2016 23:36)
Man fiebert bei eurer Reise gen Meer mit - ich hatte fast den Salzgeruch in der Nase bei euren Beschreibungen - gut gemacht. Und toll, dass ihr an einem schönen Plätzchen untergekommen seid - die Erholung morgen sei euch gegönnt. Wünsche einen super Pausentag mit viel badbarer, erholbarer und geniessbarer Zeit... :-))
Petra W. (Montag, 27 Juni 2016 13:32)
Ist doch schön, wenn der Franzose manche Dinge nicht so genau nimmt und Euch ungehindert mit Fahrrad Autobahn fahren lässt:-) Der Leser ist allerdings froh, dass das nun hinter Euch liegt, kann ja doch gefährlich werden...ich erinnere mich, wie wir mal von Pula mit dem Schnellboot in Venedig ankamen und von Venedig nach Mestre mit dem Fahrrad über die 4 km lange Brücke fuhren (via della liberta)...bei strömendem Regen, Windböen, hochpeitschendem Wasser aus der Lagune sowie vorbeirasenden Autos. Auf der Festlandseite angekommen fanden wir dann ein Schild "Fahrradweg Ende" vor...Option 1: Suchen einer Ausweichroute landeinwärts durchs Gestrüpp Option 2: Autostraße überqueren, um auf die andere Seite zu gelangen, wo es eventuell weitergegangen wäre Option 3: umkehren...und sich weitere 4 km dicht an heftigem Verkehr vorbeizuquetschen, die Gischt an den Füßen, aber das war inzwischen schon egal...wir haben uns damals für Option 3 entschieden, nachdem Option 2 wegen uneinsehbarer Kurve und heftigstem Verkehr nicht wirklich eine Option sein konnte und Option 1 nach gefühlten Stunden des Wartens auf unsere Auskundschafter keine Lösung brachte...Für Euch: toi, toi, toi...gute und vor allem sichere Weiterfahrt!