Heute haben wir uns sehr früh den Wecker gestellt, um erstens, die kühle Luft am Morgen noch zu genießen und zweitens, früh in Lleida anzukommen. Wir hatten schon gestern die Zusage von einem Couchsurfer erhalten und uns mit ihm um 15:00 Uhr verabredet, das lässt dann noch ordentlich Zeit, um sich abends zu entspannen.
Die ersten paar Kilometer führte der Weg auf einer sehr viel befahrenen Straße. Hier waren leider nicht nur Autos unterwegs, sondern auch viele Laster. Immerhin konnten wir kurz darauf wieder abfahren und durch ruhige Parallelstraßen die Täler erkunden. Eine schöne Gegend.
Von Montblanc mussten wir noch ein Stück dem ganzen Verkehr folgen, bevor unser Navi uns ins spärlich besiedelte Land schicken wollte. Auf dem Weg sind uns dann auch noch Schilder aufgefallen, die alte Gebäude gezeigt haben. Spontan sind wir also noch am Weltkulturerbe der Monastir de Santa Maria vorbeigefahren. Sogar kurz anhalten und über das Gelände spazieren ist drin gewesen.
Danach sollte dann endlich der höchste Punkt für heute folgen, mit 583 m Höhe. Bis dahin war auch nochmal ziemlich ätzend, da wir wieder ein paar Kilometer auf einer sehr befahrenen Straße fahren mussten. Nach 5 km war es dann aber leise um uns herum. Wir fuhren auf gut gepflasterten Straßen durch hügelige, leicht bewachsene Gegenden. Heute Vormittag war definitiv der schönste Teil der Strecke. Zwar ging es immer wieder auch mal hoch, aber insgesamt doch eher runter. Nur das Entspannen während der Pause ist echt schwer gefallen bei 10 Fliegen pro Person. Man fragt sich, wen die nerven würden, wenn wir nicht da wären.
Der Rest des Tages verlief im Gegensatz zum Vormittag dann auch eher unspektakulärer. Wir fuhren durch eine Landschaft, die hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt war. Zwischen den Dörfern waren also nur Felder und Bauernhöfe. Nicht so aufregend. Wir sehnten uns auch schon nach der Dusche in Lleida. Dafür war es aber heute wenigstens nicht so warm, leicht bewölkt und der Wind war angenehm kühl. Hier und da noch kurze Stopps, ein wenig Musik gehört und dann waren wir endlich angekommen.
Der erste Eindruck war nicht so toll, aber wir waren auch direkt im Industriegebiet gelandet. Als wir dann in der Stadt waren, war es schon besser. Unglaublich wie hoch die Spanier im Vergleich zu den Deutschen bauen. Die Stadt hat über hundert tausend Einwohner, und sieht von oben echt nicht so groß aus. In Lleida erwartete uns Jorge, ein studierter Biotechnologe. Dieser hat sich vor zwei Jahren selbständig gemacht, um Hanfsamen zu verkaufen.
Leider musste er heute arbeiten, so dass wir nicht mehr viel von ihm mitbekommen haben. In der kurzen Unterhaltung war er aber sehr nett. Schlüssel hatte er uns aber da gelassen, also konnten wir noch kurz die Stadt erkunden gehen. Auch hier lautete das Motto wieder: hoch auf den Hügel und schauen. Die alte Kathedrale und Überreste von der Burg des Königs konnte man sich anschauen. Ein Blick auf die umliegenden Felder war inklusive.
Vor der Kirche hing auch noch ein Bild vom Jakobsweg, von Katalonien nach Santiago. Da waren unsere beiden Stopps heute auch drauf vermerkt. Können wir gedanklich also schon mal abhacken. Morgen geht es wieder früh raus, wir wollen bis nach Huesca kommen. Durch die Wüste werden wir wahrscheinlich nicht direkt fahren, aber warm wird es bestimmt trotzdem.
Schöne Grüße, Daniel
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Andreas G. (T-K) (Freitag, 22 Juli 2016 23:34)
Das war ja heute die Tour der großen Türme und alten Ruinen... beeindruckend, was es in Spanien da so alles gibt. Hoffe, der kühle Wind kam von hinten - und unterstützt euch dann morgen, wenn es Richtung Huesca wieder etwas bergauf geht. Heike hat tolle Bilder im Internet gefunden von Huesca - mit Wasserfällen und Bergen und viel Grün, scheint da um die Stadt herum echt toll zu sein. Da könnt ihr euch nach der Wüste auf eine schöne Gegend freuen. Haltet durch bei der Hitze und fahrt gemächlich die Strecke entlang, damit für die Blogs wieder schöne Bilder entstehen...