Aufgewacht sind wir heute morgen also in Cee, ins Bett gegangen sind wir hier natürlich auch. Aber es war das erste Mal, dass wir so spontan umdisponieren mussten, bezüglich der Schlafmöglichkeit. Aber uns geht es gut, auch sonst weiter ist nichts passiert durch die Waldbrände. Es konnten wohl alle gelöscht werden. Heute Morgen sah man nur noch kleine Rauchschwaden aus den Bäumen hervorkommen.
Zurück zum Campingplatz ging es für uns übrigens erst so gegen 10 Uhr. Wir haben probiert lange auszuschlafen, wenn Leute um 7 Uhr aufstehen, ist das aber nicht ganz so einfach. Ein Bett war aber trotzdem bei uns Beiden, mal wieder gern gesehen. Vielen Dank nochmal an unsere spanischen Retter aus letzte Nacht. Unser Gepäck konnten wir in Cee lassen, so mussten wir nur kurz unsere Zelte einsammeln und konnten leicht bepackt nach Finisterre fahren. Ganz fit waren wir zwar beide auch nicht, lag eventuell auch an der Luft. Wir waren ja die frische Zeltluft aus den letzten Tagen gewohnt.
Wir waren gerade wieder vom Campingplatz aufgebrochen, da wehte ein Dorf weiter schon wieder Rauch über die Straße. Wohl ganz frisch, der Rauch verdichtete sich auch schnell, und schon waren die Häuser auf der anderen Seite, nicht mehr zu sehen. Ein paar Augenblicke später kamen auch schon die ersten Feuerwehrautos. Wir wollten aber nicht allzu lange mehr warten und sind schnell durchgefahren Richtung Kap. Mit einem Kleidungsstück vorm Mund und Sonnenbrille haben wir auch dieses Hindernis bewältigt. Vor Ort zu sein, ist dann aber doch noch etwas anderes, als es im Fernsehen zu sehen.
Unser Ziel war also der Leuchtturm auf dem Kap Finisterre. Dort endet ja auch der Jakobsweg offiziell. Die Steine am Wegesrand zählen stets die restlichen Kilometer runter, am Leuchtturm steht dann 0,0 km. Es war schon ein cooles Gefühl an Ende der Welt zu stehen. Raus auf den Ozean, und in die Bucht zu blicken. Unglaublich, wie weit wir es schon geschafft haben.
Zurück war dann deutlich ereignisloser; der Waldbrand von heute morgen war auch schon wieder gelöscht. Auf dem Tacho standen also 35 km, und wir waren wieder am selben Fleck, wie heute früh. Viel weiter wollten wir heute auch nicht fahren. Entlang der Küstenstraße ging es dann also zur nächsten Herberge. Der Weg war schön flach und bot einen weiten Blick auf die gesamte Bucht. An schwarzen Bäumen und Ästen sind wir auch vorbei, es scheint hier, echt überall kleine Brände zu geben.
An der Straße lag dann unsere Herberge. Ein kleines nettes Haus mit Blick auf die gesamte Bucht. 62 km waren es heute. Am Strand waren wir dann auch nochmal, aber das Wasser war extrem kalt. Wir konnten uns nicht überwinden, rein zu springen. Dafür konnten wir bei Sonnenuntergang unser Abendbrot auf der Terrasse genießen. Einzig die beißenden Fliegen haben gestört. Wie es der Zufall so will, ist hier heute Abend auch noch ein Konzert. Beginn 22:00, Ende (angeblich) 0:00 Uhr. Die Musik ist gerade schon voll im Gange, ist auch ganz nett, aber halt laut.
Na gut, wir sind aber alleine im Zimmer, also können wir hoffentlich morgen früh gemütlich ausschlafen. Mit Morgen beginnt dann auch ein neuer Abschnitt für uns: der Weg nach Portugal.
Gruß, Daniel
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Andreas G. (T-K) (Donnerstag, 11 August 2016 23:34)
Lira hätte ich jetzt irgendwo in Italien vermutet, aber nicht in Spanien - naja, man lernt nie aus und mich euch erlebt man vieles Neues! Nur gut, dass ihr die Flammen gut überstanden habt und die Aussicht in Fisterra/Fiesterra/Finisterra... geniessen konntet. Die Bilder sind wirklich schön - man kann neidisch werden (auch wenn man selbst im Urlaub ist...). Wie sieht denn eigentlich dein neuer Haarschnitt aus, Daniel? Oder ist es so schlimm geworden, dass du nicht auf's Foto darfst?
Hoffentlich ist der weitere Weg nach Portugal ebenso schön wie bisher und ihr könnt um die Waldbrände herum fahren. Seid nur nicht zu mutig - das Feuer ist sehr schnell und heiß und mit Feuer spielt man bekanntlich nicht... Würden euch gerne braun gebrannt wieder sehen, aber nicht noch dunkler... We will stay tuned to this channel... Macht's gut!