Dellwig - Hasbergen (Timo)

Mit ziemlicher Verspätung melde ich mich nun mit meinem letzten Blog-Eintrag.

 

Morgens früh ging es also los. Ein letztes Mal Zelte zusammenpacken, ein letztes Mal die Taschen beim Supermarkt vollpacken und schon konnte es losgehen. Wie Daniel schon geschrieben hatte, fuhren wir die ersten Kilometer noch zusammen, ehe wir uns nach einem letzten Abschiedsfoto, das ein im Bereich Fotografie eher ungeübter Postbote von uns schoss, voneinander trennten.

 

Da ich seit Rutesheim ohne Tacho rumfahre, machte ich mir meine Runtastic-App an, um meine Kilometer trotzdem zu zählen. Jeden Kilometer wurde ich per Kopfhörer über meine Zeiten informiert. Zudem liefen entweder Musik oder Podcasts und das Navi lief auch, sodass in meinen Ohren eine eigene Party gefeiert wurde.

 

Die ersten Kilometer fühlten sich etwas komisch an. Über den ganzen Tag mit keinem zu reden, das hätte ich wohl nicht mehr als einen Tag ausgehalten. Mit der Motivation, heute Abend zuhause anzukommen, liess es sich aber trotzdem aushalten. Bei tollem Wetter, keinen Wolken und Sonnenschein, zudem bestens ausgebauten Straßen (das lernt man erstmal richtig zu schätzen, wenn man vorher mit dem Fahrrad in Portugal unterwegs war) und leichtem Rückenwind ging es so schnell wie nie voran. Vor allem die Frau in meinen Kopfhörern, die mir meine Kilometerzeiten durchsagte, motivierte mich noch viel mehr, sodass ich zu neuen Spitzengeschwindigkeiten getrieben werden konnte. Die Bestzeit für einen Kilometer lag letztlich bei 1:44 Minuten. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 35 kmh. Dementsprechend schnell näherte ich mich meinem Zuhause.

 

Mit zunehmender Dauer wurde es immer wärmer. Es wurde ganz schön anstrengend, mit so einer Hitze in Deutschland hätte ich nicht gerechnet. Zwei weitere Male mussten die Wasservorräte im Supermarkt aufgefüllt werden. Gut, dass alles so gut ausgeschildert ist,  und die ganze Navigation auch ohne Daniel einwandfrei geklappt hat.

 

Nach mehreren Pausen näherte sich aber irgendwann die Heimat und die OS-Kennzeichen. Die ersten Orte, wo ich mich auskannte, eine kleine Steigung und schließlich das Hasbergen-Ortsschild. Noch wenige Meter und ich war endlich Zuhause. Freudig wurde ich von meiner Mutter empfangen und versorgt. Endlich mal wieder andere Klamotten anziehen, lecker Essen von Mama serviert bekommen, kein Zelt aufbauen zu müssen. Die Runtastic-App zeigte mir schlussendlich 104 Kilometer an. Zusätzlich dazu kommen noch die 10 Kilometer am Morgen mit Daniel, sodass ich heute insgesamt 114 Kilometer gefahren bin. Interessant an der Runtastic-App übrigens: Es hat auch die Höhenmeter aufgenommen: Insgesamt ging es 847 Meter hoch und 911 Meter runter. Auf 104 Kilometer ist das natürlich quasi garnichts. Berechneter Flüssigkeitsbedarf übrigens: 10.636 ml. Ob das wohl so stimmen kann?

 

Schließlich konnte ich noch überredet werden, abends feiern zu gehen. Zuerst gab es Bier in der Nachbarschaft und dann ging es bis spät in die Nacht in die Stadt. So geht ein langer Tag und somit eine lange Reise zu Ende.

   

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Kommentare: 1
  • #1

    Petra S. (Freitag, 26 August 2016 20:52)

    Hallo Jungs,
    Schön,dass Ihr wieder zuhause seid. Ich freue mich natürlich riesig, dass wieder etwas Leben im Haus ist.
    Aber die abendlichen Geschichten werden mir sehr fehlen. Man hat somit viel gelernt über Land und Leute. Da war immer richtig was los.Die Stories waren immer sehr interessant und spannend geschrieben; man war förmlich bildlich mit dabei. Selbst wenn nicht so viel passiert ist ,habt Ihr immer noch packend geschrieben.; und auch mit so einim witzigem Humor.
    Schön, dass wir daran teil nehmen durften.
    So ein Video wäre natürlich die Krönung.
    Zu der Verfilmung komme ich dann natürlich auch. Also in diesem Sinne: macht weiter so und viel Erfolg in Euren weiter Zukunftsplänen.