Update: Bilder sind online!
Nach einer verregneten Nacht, die unsere Zelte ohne Probleme überstanden, schien heute morgen die Sonne. Nach dem Abbau und dem Frühstück (heute ohne Seidenbacher Müsli, Müsli von Seidenbacher, Seidenbacher) verließen wir den sehr schönen Campingplatz.
Dafür erwartete uns eine lange Abfahrt ohne viel Anstrengung. Entlang endlos langer Apfelplantagen und mit wunderschönen Aussichten auf Berge und Täler konnten wir lange rollen lassen (so viele Fotos wie heute habe ich noch nie gemacht). Südtirol ist meiner Meinung nach die bislang schönste Gegend der Tour.
Den gesamten Vormittag schien die Sonne ("Jacke-an-aus-wetter" und "fast-eincreme-wetter"), sodass die Wetterprognose von Google wieder nicht stimmte. Vielleicht müssen wir da mal unseren Anbieter wechseln.
Kurz vor Meran erwartete uns dann die bislang schönste Abfahrt der gesamten Reise. In einem eigens für Radfahrer angelegten Park ging es in mehreren Serpentinen bis nach Meran runter. Perfekt, um die Ideallinienfahrt zu üben. Genau für solche Abfahrten haben wir die am Rad befestigte Kamera mit.
Anschließend folgte ein Aufenthalt in Meran. Nach dem ersten italienischen Eis und dem ersten ignoriert-werden am Zebrastreifen fühlten wir uns in Italien angekommen. Im Supermarkt erwarteten uns neue Produkte, die es in Deutschland nie geben würde. Daher wurden die Taschen bis nach oben vollgepackt. Leider sind die Lebensmittel hier auch etwas teurer.
Wie schon am Vormittag ging es dann entlang von tausenden Apfelplantagen und kleinen Treckern weiter. Unfassbar, wer die ganzen Äpfel pflücken und vor allem essen soll.
Nach 72 Kilometern fuhren wir in Nalles zufälligerweise an einem Campingplatz vorbei. Da wir beide nicht mehr allzu motiviert waren, entschlossen wir uns kurzerhand, hier zu nächtigen. Zwar ohne WLAN (Bilder werden nachgereicht), aber dafür mit warmer Dusche. Mit den letzten Sonnenstrahlen machten wir uns dann Burger. Kurz darauf wurden wir leider vom Regen in unsere Zelte gezwungen. Dafür konnten wir die nächsten Tage bereits etwas planen.
So hoffen wir, morgen per Couchsurfing in Trento übernachten zu können, um den darauffolgenden Tag in Riva am Gardasee anzukommen und dort bis Sonntag zu bleiben. Denn am Samstag steht dann ein meet&greet mit unserem Top-Kommentierer Andreas an, und ich werde ein paar Uni-Bewerbungen machen.
Also bis dann,
Timo
Update: Nun auch mit Bildern.
Heute früh war ich echt überrascht. Da steht man um halb 8 auf aus dem Zelt, und Timo sitzt auf der Bank und war schon am frühstücken. Konnte er sich selber auch nicht erklären. Dementsprechend konnten wir sehr früh los und waren schon um 9:15 auf dem Rad, mit Frühstück. Erstmal ging es noch kurz durch die Äpfel- und Weinfelder, bevor wir runter zum Fluss gefahren sind. Der Etsch sollten wir heute auch erstmal bis Trento folgen. Die Quelle liegt übrigens nahe dem Reschenpass, wir folgen dem Fluss also seit kleinauf und schauen ihr beim Wachsen zu.
Am Fluss wartete dann ein super ausgebauter Radweg auf uns. Das Wetter war auch ganz gut und in Italien heute Feiertag, es herrschte also Hochbetrieb. Ein Rennrad jagte das nächste, heute waren wir mal die Langsamen. Und da niemand eine Klingel besitzt, musste man immer genau hinhören. Einen neuen Rekord haben wir trotzdem aufgestellt und sind in 2 Stunden, 41 km gefahren. Auf dem Weg ließ es sich super fahren, immer schön flach und geteert. Rechts und links konnte man die Berge und Hügel bestaunen. Auf den grünen Hängen überall kleine Häuser und dadrüber große Wolkenformationen. Die Berge waren zudem gesprenkelt mit alten Burgen und Ruinen. Im Hintergrund konnte man weit in das Eschtal hineinschauen.
Das Wetter sollte sich mal wieder als wechselhaft beschreiben lassen. Zwischen Sonnen lassen und Regen war alles dabei. Gute Laune hatten wir natürlich auch, es wurde gefunden und getanzt auf dem Rad. Live Videos sind gegen einen Aufpreis erhältlich und stehen unter Kopierschutz. Zwischendurch hat mich auch etwas gestochen, ich konnte nur noch den Stachel raus ziehen und mich kurz verarzten, Timo hatte in der Zwischenzeit WLAN Empfang, es sollte also wohl Schicksal sein.
In Trento lag die Überlegung in der Luft den Sarca Radweg zu nehmen im Paralleltal. Die Höhenmeter waren uns dann aber doch zu viel, und wir folgten weiter brav der Etsch. Irgendwann hieß es dann aber auch, von dem Etschtal und der Via Claudia Augusta Abschied zu nehmen. Wir bogen also Richtung Westen ab zum Lago di Garda. Die letzten Kilometer haben sich dann mal wieder gezogen. Aber nach 111 war dann auch genug. Den See heben wir uns für morgen auf. Auf einem Campingplatz in Loppio in mitten einer Apfelfarm haben wir unsere Zelte dann aufgeschlagen. Heute Abend gab es dann zum ersten Mal italienische Pizza, köstlich. Jetzt gilt es für die nächsten Tage nur entspannen und Daumen drücken für gutes Wetter.
Gruß Daniel
Einen kurzen Anstieg und eine umso längere Abfahrt später hatten wir nach 9 Kilometern schon den Gardasee erreicht. In Torbole fanden wir dann auch schnell einen Campingplatz direkt am See (also Ernst, solltest du auch Zelten wollen, wir sind auf dem Campingplatz Europa).
Leider reicht das WLAN wieder nicht aus, um Bilder hochzuladen. Ich hoffe, dass es morgen am Laptop klappt.
Heute war also komplett Pause angesagt. Auch ganz nett, vor allem hier am Gardasee. Google sagte zwar mal wieder Regen voraus, wie immer eigentlich, aber wir waren optimistisch, dass sich die Vorhersage mal wieder als falsch herausstellt. Nach dem Frühstück, bei Timo heute übrigens Chips, Kuchen und Kekse, haben wir dann erstmal geduscht, bevor wir einander ab unsere Haare ließen.
Ja, wir haben es echt durchgezogen. Timo hat sein Wissen mit ein paar Tipps gut eingebracht und ich, bewaffnet mit einem kleinen Spiegel, konnte ihn etwas dirigieren. Die Seiten und der Hinterkopf verlief unspektakulär, aber für die oberen Haare waren wir uns dann nicht sicher, ob 24 mm nicht zu kurz wäre. Hat dann aber doch gepasst. Ich danke Friseur Schmock herzlichst, kann sich sehen lassen! Timos Haare waren etwas schwieriger zu schneiden. Erstens hat Timo auf dem Hinterkopf ein Riesenwirbel, und zweitens sollten nur die Seiten geschnitten werden... Zwischendurch war dann auch noch der Akku leer, aber letztendlich sind die Haare auf jeden Fall kürzer geworden. Ganz zufrieden sind wir beide nicht, in Zukunft muss vielleicht nochmal ein Friseur ran. Bis dahin hat Timo aber ja immer noch seine Mütze.
Am Packkonzept wurde natürlich auch mal wieder gefeilt ,und wir beide haben ein paar Sachen ausgewählt, die mit Andreas wieder nach Deutschland zurück dürfen. Der Langhaarschneider ist leider unter ihnen, zusammen mit Ladegerät kommt er leider nicht über den benötigten Wert in der Nutzen-Gewicht-Packmaß-Rechnung (Formel nach B.Sc. Greff und B.Eng. Schmock).
Den Rest des Tages haben wir dann ein wenig entspannt und Sachen erledigt. Kurz Baden waren wir auch, warm war es jedoch nicht. Das Wetter war in Ordnung, doch heute im Gegensatz zu gestern nicht sehr windig. Etwas schade für die vielen Surfer hier zu Orte. Es sollte dann wohl doch noch regnen, und wir haben das kurze Gewitter in unseren Zelten verbracht. Immer noch trocken wohlgemerkt. Im Anschluss folgte ein kurzer Einkauf und zu unserer Überraschung stand Ernst neben unseren Zelten als wir zurückkamen. Der hatte uns mit erfolgreicher Detektivarbeit aufgespürt. Kurzerhand entschloss er sich, neben uns sein Zelt aufzuschlagen. Er wird die nächsten Tage hier auch noch am Gardasee verbringen.
Kurz danach erreichten auch schon Udo und Andreas den Gardasee; die Sonne haben sie auch direkt mitgebracht. Es kam zum lang ersehnten Meet and Greet. Dieses beinhaltete eine kurze Führung über den Campingplatz, ein Blick in unser alltägliches Leben und eine Einführung in die lokalen Essensspezialitäten (Pizza). Danke nochmal für die Einladung, wir freuen uns schon auf das nächste Treffen.
Das Fußballspiel heute Abend haben wir zur Abwechslung mal auch nicht verpasst. War aber ja mega überragend, aber jetzt echt: wir sind schon voll im EM-Fieber und pünktlich zum Start hoffentlich dann in Frankreich. Morgen geht es erstmal den Gardasee entlang an der Ostseite. Pasquale, dein Tipp haben wir auf dem Programm, wir sind aber mal gespannt auf das Wetter. Der Rest wird sich schon spontan ergeben, wie immer eigentlich.
Buonasera, Daniel
Anfangen heute möchte ich mit einem Nachtrag zu gestern. Nachdem Daniel den Blog online gestellt hatte, sind wir mit Ernst noch in eine Bar gegangen. Direkt am Ufer mit Live-DJ und etwas zu trinken hatten wir abends noch eine schöne Zeit. Nach einer Runde mit vier Bier gab es übrigens eine Mütze, die Daniel jetzt stets mit sich rumschleppt. Bilder dazu weiter unten.
Morgens hieß es dann Frühstücken und anschließend Zelt abbauen. Das geht mittlerweile viel schneller als zu Beginn der Reise, nimmt aber trotzdem immer ein wenig Zeit ein.
Auch die Sonne ließ nicht lange auf sich warten. Zur Mittagspause wurden es dann sogar knapp 30 Grad (viel wärmer braucht es eigentlich garnicht werden, wird es aber spätestens in der Provence). Aber Daniel hat ja seinen neuen Hut, sodass er vor der Sonne geschützt war.
Die besagte Bucht von Pasquale konnten wir leider nicht finden bzw. war für Fahrräder nicht zugänglich, aber dafür hatten wir auf einer Anhöhe eine Topaussicht.
Schließlich kamen wir durch die Orte Garda und Bardolino, wo wir unsere Idee von gestern Abend verwirklichen wollten (von jedem Land, was wir durchqueren, holen wir uns eine Flagge und hängen die irgendwie hinten ans Fahrrad). Leider wurden wir noch nicht fündig, Daniel schaut aber gerade bei Amazon.
Nach einem kurzen Schauer und weiteren Kilometern (insg. waren es heute 77km) fanden wir einen Campingplatz, der sich bislang als Glücksfall herausstellt. Für 9 Euro haben wir hier einen Campingplatz direkt am See, mit Tennis- und Volleyballplätzen, einwandfreies WLAN, Pool und sogar Animation (während ich diesen Blog schreibe, läuft die Kinderdisko - zwar mit mehr Animateuren als Gästen - aber nun gut). Das "richtige Urlaubsgefühl" kam daher heute Abend etwas hervor. Darüber hinaus leihten uns unsere Nachbarn Tische und Stühle, sodass wir mal nicht vom Boden essen mussten.Vorher gab es aber noch mal eine Abkühlung im Gardasee. Der Campingplatz ist somit laut unserer neu aufgesetzten Nutzwertanalyse der bislang Beste von allen besuchten.
Nun werden wir noch die letzten Minuten bei der Kinderdisko mittanzen, ehe wir ins Bett gehen. Morgen geht's dann nach Bergamo, wo wir hoffentlich per Couchsurfing unterkommen.
Um zwei Uhr nachts ging es los, der Wind. Ganz so dramatisch war es vielleicht nicht, aber Angst um unser Zelt hatten Timo und ich schon etwas. Zusammen mit dem Klatschen der Wellen an der Steinwand gestaltete sich der Schlaf nicht ganz so einfach. Ich habe es trotzdem geschafft, Timo meinte, er wäre noch ziemlich müde. Aber wir mussten ja weiter, Pause ist heute nicht.
Dann mussten wir uns auch schon vom Gardasee verabschieden und waren auf einem schönen Radweg Richtung Brescia unterwegs. Hoch auf die Hügel durch das Hinterland und ab und zu über Stock und Stein. Von oben konnten wir noch ein letztes Mal auf den See blicken. Ganz so schnell kamen wir auf den Wegen nicht voran, aber es war gemütlich. Ab und zu sah es aus, wie in Deutschland, bis man links wieder eine Palme sah. Dörfer mit italienischem Charme (leicht heruntergekommen, Stromleitungen, Fensterläden) hatten wir heute auf jeden Fall genug.
Am Supermarkt wurden wir von einer Italienerin angesprochen, ob wir deutsch wären und wie lange wir schon unterwegs sind. Man freut sich immer, wenn die Leute beeindruckt schauen. Danach waren wir auch schon in Brescia, ein paar Fotos von der Stadt mussten reichen, dann ging es auch schon flott weiter zum Lago di Como. Die Stadt machte aber einen netten Eindruck.
Endlich am See angekommen, konnte man sich am Anblick erfreuen und noch mal pausieren vor dem letzten Stück nach Bergamo. Das war noch ein ganz schönes Stück, wir hatten uns heute ziemlich viel vorgenommen. Es fing auch schön steil an, da sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen und beinahe nach hinten umgekippt. Ach ja, über das Wetter hatte ich noch gar nicht geschrieben, das heißt natürlich es war sonnig.
Zu spanischer Fiestamusik ging es ziemlich schleppend nach Bergamo. Viele Autos und Verkehr, aber ab und zu auch schöne Burgen oder Türme. Im Stadtverkehr herrscht ein ganz schönes Chaos, wenn man sich als Radfahrer aber erstmal dran gewöhnt, kommt man gut voran, ohne zu viel Angst zu haben. In Italien ist man zum Großteil echt rücksichtsvoll.
In Bergamo wartete schon Emilia auf uns, zusammen mit einer großen zentralen Wohnung. Abends kam dann noch Antonio unsere Couchsurfing- Verbindung nach Hause, und wir haben uns noch nett unterhalten. Über italienische Sitten und die unterschiedlichen Sprachen und ihre Ähnlichkeiten. Thanks for having us stay over. Jetzt im Bett zu liegen mit WLAN ist auch immer wieder schön. Bergamo steht noch auf dem Tagesplan morgen und dann mal sehen, wo es uns hintreibt.
Arrivederci, Daniel
Unser Aufenthalt bei Antonio und Emilia war wirklich sehr schön. Antonio hat uns abends noch Tipps gegeben, was wir uns in Bergamo angucken könnten und Emilia, die gebürtig aus Brasilien kommt und bis vor kurzem in Santiago de Compostella wohnte, empfahl uns für Santiago direkt mal ein Hostel. Mal schauen, ob wir das jemals erreichen werden. Für die Unterkunft aber nochmals mile grazie.
Nach dem Frühstück ging es also erstmal nicht mit dem Fahrrad, sondern zu Fuß in die Upper Town von Bergamo. Daniel in dem typischen touristischen Outfit (Badehose und Flipflops), ich in langer Jeans und normalen Schuhen, was sich als Fehler rausstellen sollte. Bereits morgens früh war es mega heiß, und es ging auch noch einige Meter nach oben.
Nach der Besichtigung Bergamos schnappten wir uns unsere Klamotten und fuhren weiter. Mittlerweile haben wir übrigens ein paar wenige Worte italienisch gelernt. Meine Top drei an Worten sind "prego" (=bitte), "pronto" (=hallo) und "trento". Bei allen kann man das "r" so schön rollen.
Naja, wie dem auch sei, wir nahmen dann Kurs in Richtung Westen, um den Fluss Adda zu erreichen. Dabei fuhren wir meist auf der Straße für Autos, da sich die Fahrradwege meist als holprig oder nicht existent darstellten. Das folgende Bild stellt das wohl ganz gut dar.
Das Fahren auf den Straßen ist mittlerweile aber auch sehr angenehm; wir als Fahrradfahrer können uns meist sehr gut durchwurschteln.
Je weiter wir Richtung Norden und Alpen kamen, desto größer und schwarzer wurden die Wolken. Als wir dann am Lago di Como ankamen, fing es an zu gewittern, und wir fanden unser Glück unter einer Brücke.Mit Essen, Steinweitwurf (eine neue Wettkampfdisziplin zwischen mir und Daniel) und beobachten der Blitze verbrachten wir die Zeit. Schließlich gesellten sich auch die Angler zu uns, denen es dann auch irgendwann im Regen zu doof wurde.
Irgendwann hörte es dann auch mal auf zu regnen, und wir suchten uns den nächstbesten Campingplatz. So kamen wir heute auf 53 Kilometer.
Heute sind wir mal wieder 79 km gefahren, bis nach Varano Borghi, eigentlich waren nicht ganz so viele geplant. Da aber der erste Campingplatz unserer Wahl nicht existierte, mussten wir weiter. In Italien kommt man ziemlich schleppend voran ohne richtige Radwege, entsprechend lange waren wir dann auch heute wieder unterwegs. Aber erstmal zurück zu heute morgen, 6 Uhr. Der Vogel, den Timo schon am Abend zuvor als Störenfried ausgemacht hatte, machte ordentlich Radau. Ohne Oropax konnte ich nicht weiter schlafen, dann ging es aber. Mit den Bergen im Hintergrund und bei strahlender Sonne machten wir uns dann los.
Mal wieder führte uns der Weg durch Modder und über zahlreiche Stöcker. Zahlreiche Insekten waren im Wald natürlich auch zu finden. Kurz vor Como konnten wir an einer schön einsamen Stelle Mittag machen. Dann folgte die Abfahrt runter zum See. Ein, zwei Fotos, noch kurz einkaufen und weiter.
Das mit dem Einkaufen war nicht der perfekte Zeitpunkt. Nach Como ging es erst mal in Serpentinen wieder den Berg hoch, ein paar Kilos also zusätzlich mitgeschleppt. Und das alles bei praller Mittagssonne. Oben angekommen haben wir uns direkt erstmal wieder ausgeruht. Der Blick nach unten war es dann auch wert.
Dann ging es weiter nach Varese und zu den zahlreichen kleinen Seen. Etwas Stadtverkehr haben wir heute auch nochmal mitgenommen, aber das haben wir mittlerweile gut drauf. Auf dem Weg zum zweiten Campingplatz war der Weg auf einmal versperrt. Vor uns trieb ein Hirte seine Schafherde auf dem Radweg, ziemlich amüsant.
Auf dem Campingplatz lässt sich eine Nacht verbringen, viel mehr müssen es aber auch nicht sein. Ziemlich viele Mücken, auf den Vorherigen waren es immer weniger gewesen. Nach dem Essen stand das übliche Programm zwischen Handy und Buch lesen an. Ein kleines bisschen was von der untergehenden Sonne konnte man auch noch über den Hügeln sehen. Mal sehen, wie weit wir morgen kommen, eventuell heißt es dann auch schon arrivederci Italia.
Ciao, Daniel
Ciao,
Mammamia, heute ist viel passiert. Wenn ich so an heute morgen denke, ist das gefühlt schon Ewigkeiten her. Aber nun gut, vergessen habe ich es trotzdem noch nicht.
Der Campingplatz wird auf unserer Bewertungsliste wohl einen Platz weit unten einnehmen. So waren wir eher weniger traurig, weiterzufahren. Ein Italiener begutachtete uns und unsere Fahrräder noch genauestens, ob aus Neugierde oder Misstrauen konnten wir allerdings nicht herausfinden. Mit uns geredet hat er allerdings nicht.
Mit uns geredet haben dafür heute ganz viele andere Italiener. Zunächst hieß es meistens nur guten Morgen, dann wurden wir nach unserer Herkunft gefragt oder uns wurde eine gute Reise gewünscht. Echt cool, wenn man in wenig touristischen Orten unterwegs ist.
Touristischer wurde es dann aber, als wir den Lago Maggiore erreichten. In einem Supermarkt, der gefühlt größer war als mein gesamter Heimatort, füllten wir unsere Vorräte wieder auf. Leider gab es nur Italienflaggen zu kaufen, lediglich kleine Fahnen, die man normalerweise in kleine Käsestücke steckt, konnten wir ergattern. Mal sehen, ob wir die bald ans Fahrrad basteln können.
Wenige Minuten nach dem Einkauf trafen wir dann einen Radfahrer, der ebenso bepackt war wie wir. Eine Seltenheit, denn seit dem Gardasee trafen wir höchstens mal ein paar Radrennfahrer. Natürlich sprachen wir ihn direkt an, und er stellte sich als 82 jähriger Italiener mit Namen Franco heraus. Leider konnte er nur italienisch, sodass wir mit Händen und Füßen kommunizieren mussten. Verstanden haben wir ihn trotzdem. Er erzählte uns von seinen Reisen, scheinbar ist er schon durch halb Europa gefahren. Auch den Simplonpass, den wir mit dem Zug überspringen wollten, hat er schon hinter sich gebracht. Von unseren Plänen, den Zug zu nehmen, hielt er übrigens nichts ("no no no no no"). Bei Arcona zeigte er uns dann noch kurz den Weg, den wir weiterfahren mussten und verabschiedete sich dann.
Entlang des Sees steuerten wir dann in Richtung Alpen. Der Weg führte direkt am See entlang, zwar war dieser auch für Autofahrer, aber es war wenig los, und die Straße gut asphaltiert. Dementsprechend gut kamen wir auch voran.
Irgendwann nahmen wir dann Abschied von dem See und fuhren weiter Richtung Domodossolla. Somit haben wir quasi alle nördlichen Seen Italiens abgeklappert. Früher als erwartet kamen wir in dem Ort an. Mit den Worten Francos im Hinterkopf , dem guten Wetter und dem Ehrgeiz entschieden wir uns spontan, den Simplonpass doch fahren zu wollen. Im Notfall kann man ja immer noch umdrehen und runterrollen. Nach 80 gefahrenen Kilometern ging es also berghoch (Domodossolla liegt auf knapp 300 Metern, der höchste Punkt des Passes bei 2000m).
Der Simplonpass an sich ist leider nicht so schön. Gekennzeichnet als Autobahn, auf der auch Radfahrer fahren dürfen und geprägt durch viele Tunnel, aber Gott sei Dank wenig Verkehr, so war das Radfahren nicht immer angenehm. Dafür war das Panorama echt großartig. Nach kurzer Zeit sahen wir auch wieder den ersten Schnee oben auf den Bergen.
Je länger die Fahrt andauerte, desto anstrengender wurde es. Und damit es nicht langweilig wurde, nahmen wir einmal über Stock und Stein den falschen Weg, der plötzlich 10 Meter über dem eigentlichen Weg endete, sodass es wieder ca. 100 Höhenmeter zurückging.
Aber nun gut, nach etlichen Pausen, schönen Panoramen, der Grenze zwischen Schweiz und Italien (Ciao Bella Italia), 111 Kilometern und viel Schweiß kamen wir irgendwann abends im Simplon Dorf auf 1500 Metern an. Hier fragten wir, ähnlich wie in Stuben, nach Schlafgelegenheiten. Wieder hatte nur ein Hotel auf, das uns für 69 Franken pro Person aber zu teuer war. Man bot uns aber glücklicherweise die Rasenfläche im Hinterhof zum Campen an. Da sagen wir natürlich nicht nein.
Ziemlich erschöpft bauten wir bei etwas kalten Temperaturen die Zelte auf, machten noch schnell etwas zu essen und zogen uns warm für die Nacht an. Es könnte heute Nacht ein letztes Mal kalt werden.
Morgen heisst es dann, die letzten 500 Meter hochzufahren, um dann lange runterzurollen. Nun heißt es ein letztes Mal Ciao und eine gute Nacht!
Timo
Als ich morgens wach geworden bin, wusste ich auch nicht mehr, ob es von den Kirchenglocken war oder dem Wind. Wie dem auch sei, ich machte mich auf zu einem Hügel am Dorfrand. Bei strahlender Sonne und blauem Himmel konnte man in das ganze Tal blicken und den gestrigen Tag noch mal Revue passieren lassen. Timo war noch nicht wach, der Wind hatte ihn nachts wachgehalten. Bis auf den Wind war der Campingplatz aber super, und wir machten uns auf zum letzten großen Anstieg.
Nach 500 Höhenmeter mitsamt einer endlos langen Galerie und viel Schweiß waren wir dann auch endlich oben. Von hier aus konnte man um sich herum zahlreiche wunderschöne Aussichten genießen. Egal ob nach links, rechts oder nach vorne, überall waren schneebedeckte Berge. Es hat sich also gelohnt. Das Panorama war den Aufwand dann aber letzten Endes wert. Unsere Oberschenkel merken wir vielleicht morgen noch, aber wir sind ja noch jung. Vorerst war jetzt auch die Abfahrt angesagt.
Nahezu in einem Stück ging es also von 2005 m runter auf knapp 800 m. Der Bremsen zuliebe haben wir auch mal einen Stopp eingelegt. Bilder sind auf der Fahrt runter leider auch nicht sehr viele entstanden, bei 50 kmh hält man dann doch eher den Lenker fest. Entsprechend schnell waren wir dann auch unten und haben somit erfolgreich unseren letzten Pass überquert. Den Verkehr haben wir auch überlebt, auf uns wurde immer schön Rücksicht genommen. Mehr Pässe mit Tunnel- und Galerienanteilen als den Simplonpass gibt es in Europa auch nicht, das wäre also auch abgehackt.
Ab jetzt heißt, es die Rhone runterzufahren. Berge haben wir zwar neben uns auch noch viele, auf der Strecke hoffentlich nicht mehr. Viel weiter als Brig sind wir heute auch nicht mehr gekommen, nach 39 Kilometern insgesamt war dann auch Schluss. Eingekauft und den nächsten Campingplatz angesteuert, reichte aber auch nach dem Tag gestern. So konnten wir heute noch ein wenig entspannen.
Klamotten wurden mal wieder gewaschen, und Tischtennis konnten wir sogar auch spielen. Die beiden Partien gingen leider an Timo. Ich würde es ja auf den Schläger schieben, aber seiner war leider auch nicht besser. Vielleicht bietet sich irgendwann mal wieder eine Revanche an. Nach leckeren Burgen wird jetzt noch Fußball geguckt und dann morgen mal wieder brav dem Fluss gefolgt.
Zum Startschuss in Frankreich zu sein, haben wir ja knapp verpasst, dafür haben wir aber ein internes Tippspiel eröffnet. Der Verlierer muss den Sieger zum Essen einladen. Es bleibt also spannend bei uns, ein paar Wochen ist es aber wohl noch hin, bis jemand zum Tippkönig ernannt wird. Ich habe mein Fahrrad aber jetzt schon EM reif ausgestattet, ob es allerdings wetterfest ist, wird sich vielleicht schon morgen zeigen.
Grüezi, Daniel
Tag34 unserer Reise. Sowohl das Reisen an sich, als auch das Bloggen, das zwar abends stets etwas Aufwand bedeutet, macht weiterhin Spaß. Zwar können wir nicht sehen, wieviele Leute diesen Blog wirklich verfolgen, anhand der vielen Kommentare merken wir aber, dass wir diesen Blog nicht nur für uns selber machen. Und wenn sogar die Großeltern die Blogeinträge ausgedruckt nach Hause geliefert bekommen, freut uns das natürlich besonders. (Auch wenn Jimdo meine Leerzeichen weiterhin gerne löscht)
Die Schweizer, die mit uns gestern Fußball schauten, sagten Regen voraus (soviel konnten wir verstehen, der Dialekt ist schon sehr heftig). Und auch Google sagte natürlich mal wieder für heute und die nächsten 10 Tage Regen voraus. Wir stellten uns morgens also auf schlechtes Wetter ein, und beim ersten Blick aus dem Zelt waren auch schon einige Wolken zu sehen.
Gefrühstückt wurde aufgrund leichtem Regens im Zelt. Und zumindest vormittags sollte das Wetter nicht besser werden. Leichter Wind und leichter Regen ist nach kurzer Diskussion zwischen Daniel und mir aber besser, als starker Wind und kein Regen oder starker Regen und kein Wind. Es kann also immer schlimmer kommen. Und um die Wolken zu verscheuchen, drehte Daniel etwas Apres-Skimusik auf. Naja, Geschmacksache, geklappt hat es aber trotzdem, denn kurz vor Mittag kam die Sonne raus. Also Jacke aus und Sonnencreme drauf.
Kurz darauf hieß es dann auch "Bon jour", nicht weil wir in Frankreich waren, sondern im französischsprachigen Teil der Schweiz. Also riefen wir den uns entgegenkommenden Leuten nicht mehr fuerti entgegen, sondern bon jour.
Entgegen den Erwartungen verlief der Radweg übrigens nicht einfach entlang der Rhone. Da das Tal zwischen den Bergen ca. 2 Kilometer breit ist, und da auch der Fluss verläuft, habe zumindest ich erwartet, dass wir durchgehend am Fluss entlangfahren. Meistens nutze der Weg unverständlicherweise die gesamte Breite des Tals aus, sodass wir meist unnütze Wege fuhren. Da die Schilder leider auch nicht immer vorhanden waren (oder wir einfach zu doof waren), ging es nicht ganz so schnell voran, wie erwartet (wir haben im Physik Unterricht aufgepasst, Geschwindigkeit = Weg/ Zeit, wir sind um 10Uhr los, wir wollten um 15 Uhr da sein, also mit 20 kmh die geplanten 75 Kilometer fahren, um das Schweizspiel zu sehen).
Kurz vor Fully wurde das sonnige Wetter wieder bewölkt und mega windig. Der Wettergott wollte wohl nicht, dass wir in Fully ankommen. Aber nun gut, geklappt hat's trotzdem.
Nach 80 Kilometern kamen wir bei dem Spanier Adria an. Er ist Sportlehrer in der Schweiz und geht auch in seiner Freizeit vielen Sportarten, vor allem in den Bergen, nach. So zeigte er uns seine Youtube-Videos, die er vom Skiwandern, Radfahren, Paragliding oder Mountain Running mit einer GoPro macht. In den Sommerferien wird er eine einmonatige Fahrradtour in der Mongolei machen.
Nach dem Einkauf für heute Abend hörte man bereits die ganzen Schweizer hupend durch die Straßen fahren. Der Sieger war für uns also relativ einfach auszumachen.
Daniel mit seiner Höhenangst fühlte sich auf der wackelnden Brücke nicht ganz wohl; die Aussicht war aber echt überragend. Und die Freizeitmöglichkeiten in den Bergen sind ebenso cool. Wie Adria bereits sagte, es fehlt eigentlich nur ein Strand.
Abends machten wir dann noch mit Romain, einem Einheimischen, Käsefondue. Soweit ich mich erinnern kann, war es mein erstes Fondue (verbessere mich, wenn ich falsch liege, Mama).
Morgen geht es dann nach Lausanne, wo wir bereits einen Public viewing Spot ausmachen konnten. Morgen wird dann auch mal wieder mit Deutschlandtrikot gefahren.
Bei sonnigem Wetter ging es also auf zum Genfer See und anschließend nach Lausanne. Vorher hatte Adria noch mit uns gefrühstückt und uns seine Videos gezeigt aus Norwegen oder den Alpen. Very impressive. Ihr könnt euch die bestimmt auch anschauen unter:
https://m.youtube.com/user/adriaguti10?
Aber wieder zurück zu unserem Abenteuer. Bei wenig Wind und gutem Wetter lies es sich sehr angenehm fahren. Die Leute waren alle sehr freundlich, und nahezu jedem konnten wir ein bon jour entlocken.
Richtung See wurde dann das Wetter doch wieder etwas trüber, und die Wolken versammelten sich am Himmel. Unterwegs hatten wir uns überlegt, uns ein Tier für die Reise anzuschaffen. Wir haben jetzt schon mehrere Geschichten gehört, von Hunden beim Ski fahren, Hühner in Grönland und bis hin zu Hunden im Kajak. Vielleicht schaffen wir ja damit den großen kommerziellen Durchbruch. Sponsoren sind nämlich immer gerne gesehen.
Dann waren wir also am Genfer See. Hier mussten wir wieder vermehrt auf Straßen verkehren, so dass wir unsere Spanischvokabel-Session unterbrechen mussten, hintereinander macht das nicht so viel Spaß. Wenn es sich anbietet, werden wir das aber die Tage weiter führen, ein bisschen Theorie vor der Praxis schadet nie. Bei Sonne wäre der See definitiv schöner, aber auch so war es ansehnlich. In Montreux wurden wir aufgehalten von einer Straßensperrung. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Art Musikveranstaltung handelte. Unterschiedliche Gruppen mussten ihr Können an der Trommel oder Trompete unter Beweis stellen.
Nach einem kleinem Zwischenhalt ging es weiter nach Lausanne. Wir mussten dann noch ganz schön klettern. Jean-Luc wohnt nämlich hinter Lausanne auf dem Hügel, dafür geht es morgen früh erstmal runter. Mit ihm zusammen haben wir dann noch einen sehr schönen Abend verbracht, die Stadt angeschaut und anschließend das Deutschlandspiel. Als Ortskundiger konnte er uns recht viel über Lausanne erzählen. Zur Pizza eingeladen wurden wir auch noch. Sehr gastfreundlich die Schweizer, jedenfalls unsere Bekanntschaften. Viel unterhalten haben wir uns auch mal wieder, man lernt ja nie aus, und Jean-Luc hatte durch zahlreiche Reisen und Erlebnisse auch ausreichend zu erzählen. Thanks for having us over.
Zwei Anmerkungen haben wir noch. Ab dem jetzigem Zeitpunkt ist eine unverwechselbare Bezeichnung als Kommentarverfasser Pflicht. Einfach nur noch der Vorname kann leider zu Verwirrungen führen. Abmahnungen werden, bei nicht Einhalten der Pflicht, ab morgen verteilt. Nun noch zu etwas Interessantem. Unsere Messungen im Strömungskanal (Bergabfahrt) ergaben, dass mein Fahrrad schneller rollt, aber Timo in meinem Windschatten schneller ist als ich. Das hätten wir somit auch geklärt. Weitere Fragen zu den strömungstechnischen Verhältnissen können gerne in den Kommentaren gestellt werden.
Sonst heißt es mal wieder bis Übermorgen, Daniel
Während wir uns unterstellten, wurden wir auf französisch angesprochen. Leider konnten wir nicht antworten, sehr schade, dass wir die Sprache nicht beherrschen. Hoffentlich zahlt sich der spanische Vokabelunterricht auf dem Fahrrad aus, damit wir zumindest in Spanien etwas besser kommunizieren können.
Nun gut, nach dem Frühstück auf dem Parkplatz vom Lidl hatte es dann auch aufgehört zu regnen. Kalt war es trotzdem, es wird also Zeit, Richtung Süden zu fahren. Aufgehalten wurden wir dann von einer etwas merkwürdigen Ampelschaltung: Nachdem alle möglichen Richtungen grün bekommen hatten, gingen die Bahnschranken runter. Nun gut, Minuten später war die Bahn gekommen, die Schranken gingen wieder hoch. Zeit also wieder für alle möglichen Richtungen, grün zu bekommen. Nur für uns nicht, denn die Bahnschranken gingen wieder runter. Also selbes Spiel nochmal, warten auf die Bahn. Bahn weg, alle Richtungen grün und zur Überraschung aller, bekamen dann auch wir grün.
Kurze Zeit später schaute mich Daniel mit großen Augen an und sagte:" Timo, warum hast du denn nichts gesagt?". Ich wusste erst nicht, wovon er redet, aber ihm war aufgefallen, dass er seinen Helm beim Lidl vergessen hatte. Hm, zugegebenermaßen hätte mir das auffallen können, ist es aber nicht. Ich machte es mir auf einer Bank am Ufer des Genfersees gemütlich, während Daniel die 8 Kilometer zurück und noch einmal hin zu mir fuhr. Inklusive Stopp an unserer Lieblingsampel. Zweimal. Mit Bahn. :-)
Naja, irgendwann ging es dann auch für mich weiter Richtung Genf. Leider bei bewölktem und meist regnerischem Wetter. Vielleich ist das auch der Grund, warum mir den Genfer See am wenigsten im Vergleich zum Boden- und Gardasee gefiel.
Leider ging es heute irgendwie sehr schleppend voran. Genf erreichten wir erst um halb 6. Dort überprüften wir kurz bei Couchsurfing, ob nun doch noch wer geantwortet hatte. Leider nein, also Plan B, raus aus der Schweiz zum Campingplatz in Frankreich, der wenige Kilometer hinter der Grenze liegt. Gerne hätten wir in Genf Public Viewing bei dem Spiel heute Abend (Belgien-Italien) und morgen dann einen Tag Pause gemacht, damit ich in der Bibliothek Bewerbungen machen kann. Aber leider waren auch alle Hostels ausgebucht und kein Campingplatz vorhanden. So blieb es bei einer kurzen Durchfahrt durch die Stadt.
Die letzten Kilometer wurden dann auch noch absolviert, ehe wir in Frankreich ankamen und den Campingplatz in Neydens erreichten. Dieser ist sehr günstig und bietet sogar einen Pool , der natürlich direkt genutzt wurde. Im Pool wurde dann eine Wasseraerobik-Olympiade mit ziemlich verrückten Performances gestartet. Leider war keine Jury vorfanden, weshalb wir uns auf ein Unentschieden geeinigt haben.
Der Campingplatz war echt super. Das Internet funktionierte tadellos, und Timo hatte eine Stelle gefunden, wo er ungestört im Warmen und mit Strom arbeiten konnte. Demnach hatten wir uns dazu entschieden, heute nochmal einen Ruhetag einzulegen und die Beine werden sich freuen.
Timo und ich nutzen die Gelegenheit heute dann auch, um mal wieder etwas zu telefonieren. Über WLAN ist das natürlich kostenlos. Während Timo morgens schon fleißig am Schaffen war, lag ich aber noch im Zelt und habe mir Youtube Videos angeschaut. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sie nutzen. Danach sind wir dann Einkaufen gegangen. Wir haben alle Läden nach kleinen Fahnen abgeklappert, aber leider nichts gefunden. Lebensmittel dafür aber schon. Tüten haben wir uns gespart, ich hatte ja schließlich meine Jacke an.
Wie man sieht, schien auch die Sonne. Das Wetter war mal wieder etwas besser als gestern. Im Supermarkt sind uns mal wieder unsere schrecklichen Französischkenntnisse aufgefallen. Naja ist jetzt auch zu spät, wir nutzen die Zeit lieber um Spanisch zu lernen. Ich habe heute also fleißig Vokabeln in das kleine Heft geschrieben. Timo hat seine letzten Bewerbungen fertig gemacht, und dann waren wir noch einmal baden. 3-4 volle Brustschwimmbewegungen hat man hinbekommen in dem Becken. Timo hatte schon gestern die Frage in den Raum geworfen: ist es eigentlich schwimmen, wenn man sich nur abstößt? Ach, und bevor Timo morgen enttäuscht ist, erwähne ich es noch. Ja, Timo kann länger die Luft anhalten als ich.
Die Route für die nächsten Tage wurde auch schon halbwegs geplant. Der letzte Punkt auf der Liste war dann also nur noch die Kontaktaufnahme mit Aldi und Lidl. Von der Idee hatte Timo ja gestern schon berichtet. Jeder hat also seine Herangehensweise gewählt, mal schauen, wie die Reaktionen sein werden. Ich hoffe meine Ehrlichkeit zahlt sich aus, im Gegensatz dazu, stehen natürlich Timos kleine Lügen. Aber überzeugt euch selbst, wer hat wohl die bessere Taktik gewählt? Über Meinungen in den Kommentaren sind wir gespannt.
Nun noch einmal kurz zum Zwischenstand im Tippspiel. Nach dem ersten Spieltag führe ich mit 13 Punkten vor Timos 9 Punkte. (3 Ergebnis, 2 Tordifferenz, 1 Tendenz) . Es bleibt also noch ziemlich spannend und mal abwarten, ob ich die Führung verteidigen kann. ,
Die Umstrukturierung auf dem Blog ist eventuell auch aufgefallen, ich hoffe jeder Leser kann weiter trotzdem den Blog finden und problemlos unsere Einträge lesen, wenn nicht, bitte eine E-Mail an den Support schicken. Dieser ist zu erreichen unter: profiampc@besterbikeblog.eu
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit,
Au revoir
Der Tag heute begann ziemlich gut. Die Sonne schien, wir hatten eine schöne Abfahrt vor uns, und gestern hatte ich viel an Bewerbungen geschafft. Sogar Aldi und Lidl hatten wir geschrieben, sodass wir viel von unserer to do-Liste streichen konnten. Nur ein kleines Schlamassel störte den schönen Morgen: um meine Trinkflasche aufzufüllen, klemmte ich sie unter den Wasserhahn. Leider bekam ich die Flasche, als sie voll war, nicht mehr unterm Wasserhahn weg. Die Flasche platzte und ich war klitschnass. Egal, Daniel hat's jedenfalls gefreut.
In einem Supermarkt fanden wir dann sogar kleine Spanien-, Frankreich- und Italien-Flaggen. Deutschland, Österreich und Schweiz gab es leider nicht. Nach harten Verhandlungen entschieden wir uns, dass Daniel die Deutschland-, Schweiz- und Italien- Flagge an sein Fahrrad bauen darf, während ich Spanien, Frankreich und Österreich bekomme. Aber mit dem Erwerb der ersten drei Flaggen konnten wir einen Teilerfolg erzielen. (Bild der angebautem Flaggen weiter unten)
Auf der weiteren Fahrt folgten weiterhin Sonnenschein, eine schöne Abfahrt, durchgehend schönes Panorama und eine weiterhin gut ausgebaute Strecke. Es wurde mitgesungen, Videos gedreht und jedem Entgegenkommenden eine kurze Begrüßung zugeworfen. Kurzum, es war heute eine tolle Fahrt.
Die Rhone ist mittlerweile übrigens sehr groß geworden, wir haben sie ja seit Brig begleitet und man kann wohl sagen, dass sie ganz schön zugenommen hat.
Nach dem Schwimmen hieß es schnell essen und die heute Mittag erworbenen Fahnen befestigen, denn Frankreich gucken konnten wir hier auch.
Das Frankreichspiel-Gucken hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Ich hatte extra die Frankreichfahne mitgenommen, leider waren wir aber die einzigen, die an dem Spiel interessiert waren.
Zusammengefasst war es bislang einer der besten Tage der Reise. Wir hatten tolles Wetter, eine schöne Abfahrt und abends einen tollen Campingplatz.
Heute Nacht hatte es ziemlich geregnet, jedenfalls sah der Boden so aus und Timo hatte es mir erzählt. Er war sogar aufgestanden und hatte auch nicht gut geschlafen. Demnach fragte er mich morgens ungläubig: wie machst du das? Morgens regnete es dann weiter, und nach einem Zeltfrühstück haben wir uns dann erst gemütlich um 11 Uhr losgemacht.
Es wurde dann jedoch etwas klarer und bei Superradwegen machen wir uns auf den Weg Richtung Lyon. Nahezu die gesamte Zeit waren wir auf neuen asphaltierten Wegen unterwegs, sehr schön zu fahren. Wir nutzten die Gelegenheit, um ein wenig spanische Vokabeln zu üben. Verben, Zeit, Zahlen und ein paar Nomen waren heute dran. Die irregularen Verben haben Timo etwas zu schaffen gemacht, aber wie er selbst meinte, noch ist Malz und Hopfen nicht verloren. Bis wir in Spanien sind, können wir beide bestimmt ein wenig was.
Wir waren allerdings so vertieft in unseren Unterricht, dass wir den kürzeren Weg an der Rhone entlang ganz verpassten. Somit haben wir eine kleine Exkursion ins Landesinnere gemacht. Es war aber auch sehr schön, die Felder und Hügel konnten sich sehen lassen. Schön grün, rot und blau blühte es am Straßenrand. Bei einem Wechselbild von Wolken und Sonne machten wir dann an der Rhone noch einmal Rast.
Danach ging es dann auf dem offiziellen Radweg weiter, und endlich konnten wir unserem geliebtem Schild wieder folgen. Um uns ein wenig auf das Spiel heute Abend einzustimmen, wurden von DJ Timo ein paar Fußballlieder angespielt. Mit viel Herz und Leidenschaft haben wir dann auch mitgesungen. Der tägliche Lidl-Einkauf durfte dann natürlich auch nicht fehlen. Voll gepackt, wie ein typischer Franzose machten wir uns dann wieder auf den Weg. Wir waren aber einstimmig der Meinung, dass es für heute dann auch langsam reicht.
Nach 72 km waren wir dann auch am nächsten Campingplatz angekommen. Hier hatten wir gerade unsere Zelte aufgebaut, als der erste Regen des Abends eintreffen sollte. Glück gehabt! Das Wetter konnte man beim Fußballspiel in Lyon ja sehen. Mit Fußball schauen und einem gemütlichen Abendessen verbrachten wir dann auch den Abend. Natürlich auch schön mitgefiebert, aber es sollte nicht reichen.
Für morgen haben wir jetzt doch noch was gefunden in Lyon. Überraschenderweise. Wir können also entspannt in den Tag gehen.
Bis dann, Daniel
Hallo,
Mit einem schönen Frühstück sind wir also in den Tag gestartet. Ich habe mein Baguette mit Camembert genossen. Timo hat sich mal wieder über den Gestank beschwert, und zum jetzigen Zeitpunkt ist er auch aufgegessen. Wann er das nächste Mal den Weg in meine Tasche findet, werden wir sehen. Nach dem Frühstück wurde noch mal kurz das WLAN ausgenutzt und dann machten wir uns auf in den leichten Nieselregen. Wir waren das aber ja vom Radfahren gewohnt.
Der Park ist bereits um die 150 Jahre alt und an den English Garden Stil angelehnt. Er ist sehr schön angelegt und beinhaltet sogar einen kostenlosen Zoo. Die interessantesten Tiere waren auf jeden Fall die Affen. Zugegeben: sie waren vielleicht etwas auf unser Essen fixiert, aber es war sehr unterhaltsam. Ob sie am Klettern oder am Essen sind, es macht einfach Spaß, die zu beobachten. Ein kleines Affenbaby hing auch noch am Bauch der Mutter, süß. Auch die Vögel konnten uns mit ihren Wrestling-Einlagen gut unterhalten. Zusammen mit den Affen definitiv in den Top 3. Die Löwen haben natürlich geschlafen. Den See haben wir auch noch kurz besichtigt und dann war der Ausflug im Park auch schon wieder beendet.
Im Park hatten wir noch einen heißen Tipp erhalten, um unsere Fahnen zu erwerben, doch der Laden hatte leider zu. Es bleibt also bei unseren jetzigem Fahnenbild. Weiter mussten wir aber dann doch noch irgendwann. Die Zeiger hatten schon 15:00 angezeigt, da waren wir noch am verabschieden und bedanken. Es hat uns sehr gut gefallen in Lyon, mal wieder viel gelernt und uns nett unterhalten. Merci. Den Weg aus Lyon raus führte uns wieder zurück ins Stadtzentrum und an die Flüsse.
Der Weg aus Lyon raus war, dann nicht so super wie rein. Erstens war nichts ausgeschildert und zweitens ging es nur auf Straßen Richtung Süden. Einzig Radwege waren ab und zu vorhanden. So konnte man wenigstens erahnen, dass hier die Via Rhone langgeht. Dank meinem Handy konnten wir es dann aber auch bewältigen. Und nach 30 km haben wir wieder unser geliebtes Schild zusammen mit einem schönem Radweg an Fluss entdeckt.
Die letzten Kilometer führten dann schön am Fluss entlang, links und rechts Weinberge. Ist man wieder etwas von der Stadt entfernt, entfaltet sich eine schöne Landschaft. Hier ist uns auch wieder aufgefallen, wie hoch der Fluss zur Zeit ist. Die Wege waren zwar noch trocken, aber die Bäume um Ufer schon längst umspült. Durch ein Naturschutzgebiet für Vögel sind wir auch gefahren, da durften wir dann auch insgesamt 10 Barrieren bzw. kleine Schranken durchqueren. Das hat echt Spaß gemacht, gut gebaut.
Nach 49 km konnten wir dann auch auf einem Campingplatz an der Rhone einkehren. Doch noch ordentlich was geschafft heute. Wir freuen uns auf die nächsten Kilometer und werden, die wahrscheinlich letzten kühlen Tage, probieren zu genießen.
Bonne nuit, Daniel
Guten Tag,
Guten Abend,
Ein sehr schönes Erlebnis von gestern hatten wir vergessen, euch von zu berichten. Mit Hunden hatte ich ja nicht so gute Erfahrungen gemacht in der Vergangenheit. Da war es umso schöner, als ich gestern einfach klingeln konnte und die Beiden, anscheinend herrchenlosen Hunde, brav zur Seite gelaufen sind. Als wir durch waren sind sie wieder nebeneinander gelaufen.
Aber, auf zu den heutigen Geschehnissen. Die nette Frau am Campingplatz hatte mir eiskaltes Wasser in meine Flaschen gefüllt. Jetzt wo es langsam warm wird, ist das natürlich gern gesehen. Gut gelaunt und bei Sonne ging es also los in den Süden. Weit sind wir aber nicht gekommen. Erst war ein Baum im Weg, kein so großes Problem. Dann kam der Schlamm und das Wasser. Letzteres war dann so tief, dass wir umdrehen mussten und eine Alternativ-Route ins Dorf fahren mussten.
Da hieß es dann erstmal unsere Fahrräder sauber machen. Timos Rad hat den Schlamm leider nicht so gut vertragen. Irgendwo kam immer noch ein Geräusch her. Es hieß also Fahrrad umdrehen und Rad ab. Dann wurde ein wenig gesäubert und irgendwann hatten wir es dann gelöst, bzw. es hat sich von alleine gelöst. Dann konnten wir auch weiterfahren, leider war es zu dem Zeitpunkt schon nach 13 Uhr und wir noch nicht weit gekommen. Vorteil an der ganzen Geschichte mit dem Schlamm: Timos Jesuletten wurden erschaffen. Wer weiß wie viele tausende von Kilometern er auf denen noch hinter sich bringen wird?
Die nächsten Kilometer verliefen deutlich entspannter. Bei schönen Aussichten und starkem Rückenwind ließ es sich sehr gut fahren. Hier und da eine schöne Brücke oder Burg gab dem Ganzen auch einen gewissen Charme. An einem Atomkraftwerk sind wir auch vorbei gefahren, konnten wir also von unserer Bucketliste streichen. Es muss auch mal gesagt sein, hätte die Rhone nicht gerade Hochwasser, wären die Radwege durchwegs super zu fahren. Wie riesig der Fluss jetzt ist, im Vergleich zum mickrigem Strom in Brig, ist auch unglaublich.
Wir waren beinahe schon am Ziel und dann wieder: Wasser. Die erste Hürde haben wir noch geschafft. Einmal mit Taschen rüber, zurück und dann mit Rad hinterher. Die zweite Stelle war dann wohl aber doch zu tief. Selbes Spiel also wieder zurück und auf Umwegen dann zum Campingplatz.
Dort waren wir noch kurz schwimmen. Die Disziplin zwei Bahnen (hin und zurück) ging übrigens an mich. Angekommen ist dann auch immer viel zu tun. Nach dem Duschen und Essen machen, schafft man es gerade noch so Fußball zu schauen und den Blog zu schreiben. Vokabeln lernen, Lesen oder Podcast hören fällt dann ganz weg. Von wegen entspannt Campen...
Morgen wollen wir auf jeden Fall früh in Avignon sein. Das Deutschlandspiel lassen wir uns nicht entgehen.
Gruß, Daniel
Dienstag, der 21. Juni 2016. Am längsten Tag des Jahres ist in Frankreich ein ganz besonderer Tag, Tag der Musik. Bereits am Wochenende fuhren wir durch zahlreiche Orte, in denen laut Musik lief und große Feste aufgebaut waren. Da wir heute nach Avignon wollten, in dem immerhin 200.000 Menschen leben, war Beeilung angesagt, um möglichst viel von dem Fest mitzuerleben. Und Deutschland gucken wollten wir ja auch.
71 Kilometer später erreichten wir einen Campingplatz in Avignon. Man hörte bereits laut Musik, also schnell erfrischen im Pool, Deutschlandtrikot an und ab in die Stadt. Eine Fähre des Campingplatzes brachte uns über den Fluss in die Stadt. Und die hatte es, wie es uns bereits von einigen Seiten prophezeit wurde, in sich. Als erstes die Brücke, die auf der Hälfte aufhört. Leider kostete es, auf die Brücke zu gehen, weshalb wir nicht, wie von Andreas erhofft, auf der Brücke tanzten.
Es war echt nett heute morgen. Unsere Zelte waren noch im Schatten und draußen waren angenehme 20-25 Grad. Ganz gemütlich haben wir also gefrühstückt, Vokabeln gelernt und ein wenig gelesen. Gegen halb 12 sind wir dann auch erst los gekommen, aber es war ja auch spät gestern. Als wir los gefahren sind, brannte die Sonne allerdings auch schon ziemlich. Das sollte dann auch wohl für den Rest des Tages so bleiben. Jedoch gilt wohl: bei blauem Himmel und Sonne sollte man nie meckern als Radfahrer. Als Abschied von Avignon konnten wir noch ein schönes Foto von der Stadt schießen.
Als unser nächstes Ziel folgte erstmal Tarascon. Der Weg dahin begleiteten uns gemischte Gefühle. Erst eine volle Straße, dieser sind wir dann ausgewichen und auf den Damm, parallel zur Rhone, gefahren. Auch nicht besser. Bei so vielen Steinen macht das kein Spaß, also wollten wir wieder aus Asphalt zurück. Den Rest des Weges legten wir dann auf einem Radweg entlang der Straße zurück. Zu schöner Musik ließ es sich hier gut fahren. Aufgrund der hohen Außentemperaturen sind wir auch zum ersten Mal heute ohne Shirt gefahren. Ob das so klug war.. werden wir wohl morgen sehen. Ein wenig was bahnt sich auch schon an.
In Tarascon begrüßten uns dann eine riesige Burg, direkt an der Rhone, und nette Bauarbeiter. Mit denen haben wir dann noch ein wenig gequatscht über Fußball und unseren Weg. Zwar mit brüchigem Französisch, aber irgendwie kann man sich dann auch verständigen. In Tarascon werden wir ja wohl auch nochmal vorbei kommen. Hier verläuft nämlich der Mittelmeerradweg entlang. Während wir in den nächsten Tagen dann an der Küste entlang nach Monaco und Nizza fahren, werden wir auf dem Weg zurück die Strecke durch das Landesinnere nehmen.
Die ersten Kilometer auf dem Mittelmeerradweg konnten wir heute auf der Strecke nach Arles verrichten, vielleicht werden wir diese Strecke dann auch sogar doppelt fahren. Bei der Mittagspause haben wir dann wieder einen gesprächigen Franzosen getroffen. Nach dem Austausch über unsere Route wurde sogar noch Timos Wasser aufgefüllt, eiskalt.
Endlich waren wir dann in Arles, nach 51 km. Haben uns einen Campingplatz rausgesucht und sind erstmal zum Pool. Wie immer. Hierbei waren jedoch Sonderregeln zu beachten: kein Trinkwasser erlaubt an der Liege und ein Zwangsduschmechanismus am Eingang. Naja, Wasser war warm und die Rutschen haben Spaß gemacht. Nach dem Abendbrot ging es dann nach Arles. Noch kurz die antiken Gebäuden angeschaut. Das Colosseum ist echt riesig. In der Stadt haben wir dann auch wieder ein Ehepaar von unserem Campingplatz bestimmt 5x gesehen, und natürlich nett unterhalten. Heute haben wir also echt viele Leute getroffen.
Dann sind wir wieder zurück zum Campingplatz. Mit ein wenig Fußball-EM lassen wir dann mal wieder den Abend ausklingen. Morgen soll es dann also so weit sein. Wir werden am Mittelmeer sein :) Schönen Abend noch, Daniel
Mit dem Gefühl im Hinterkopf, heute das Mittelmeer zu erreichen, ging es morgens los. Es war mal wieder keine Wolke am Himmel zu sehen, und die Sonne schien bereits früh morgens.
Der Radweg Richtung Meer war erstaunlich gut. Wir kamen gut voran, übten wieder etwas spanisch und hörten Musik. Je weiter wir Richtung Süden fuhren, desto mehr roch man bereits den typischen "Meergeruch". Die Vorfreude auf das Meer wurde immer größer. Gestern Abend hatten wir uns bereits einen Campingplatz herausgesucht, der leider nicht ganz direkt am Meer liegt. Da wir aber unbedingt die Rhone bis zum Schluss runterfahren wollten, wurde es ein etwas längerer Umweg. Es war also klar, dass es heute ein paar mehr Kilometer werden, aber das wollten wir in Kauf nehmen.
Nach einem kurzen Vormittagsstopp in Port-Saint-Louis-Du-Rhone ging es also weiter Richtung Meer. Es wurde so langsam ziemlich warm, umso froher waren wir dann, am Meer angekommen zu sein. Endlich Mittelmeer. Nach kurzen Überlegungen ging es aber nicht baden, im Salzwasser zu baden und anschließend noch Radfahren wäre nicht optimal gewesen. Also blieb es beim Dösen am Strand.
Daniel schlief natürlich direkt ein, ich sorgte dafür, dass wir pünktlich weiterkamen. Es ging schließlich noch recht weit, erstmal zurück nach Port-Saint-Louis-Du-Rhone, dann weiter gen Osten.
Leider wurde es, je weiter wir Richtung Osten fuhren, immer industrieller. Nicht nur, dass der Anblick nicht so schön war, sondern waren auch recht viele LKWs unterwegs. Da die Sonne weiter ordentlich schien und wir schon recht lange unterwegs waren, freuten wir uns schon weit vor Ankunft auf den Campingplatz. Daniel wünschte sich einen Pool, da er sich nicht sicher war, ob der See am Campingplatz "badbar" ist...interessantes Wort.
Naja, um es kurz zu machen, wir nahmen die Autobahn. Letztlich war auf der Autobahn sogar ein Kreisel (habe ich vorher noch nie so gesehen), das Umleitungsschild der gesperrten Straße ging auch hier lang, wir fuhren nur 10 Minuten und gehupt hat auch keiner. So schlimm kann es also nicht gewesen sein. Kurzum, wir haben sicher den nächsten Ort erreicht.
Leider wurde der Weg nicht besser. Diesmal ging es auf einen Feldweg, der es ziemlich in sich hatte. Spätestens als uns Motocross-Biker entgegenkamen, wussten wir, dass wir nicht unbedingt auf einem Radweg waren. Ziemlich buckelig, steinig und manchmal sehr steil, sodass wir runterschieben mussten. Aber nun gut, auch das wurde mit letzter Kraft gemeistert und die Vorfreude auf den Campingplatz wurde immer größer.
Die letzten Kilometer wurden dann nochmal ziemlich hügelig. Hoch, runter, hoch, generell haben wir da ja nichts gegen, aber bitte nicht zum Ende des Tages, denn es war mittlerweile halb 7 und die Sonne hatte durchgehend geschienen.
Also endlich online. Das WLAN wollte gestern nicht mehr so wirklich...
Heute ist also unser fünfter Ruhetag, nachdem wir jetzt schon seit 47 Tagen unterwegs sind. Recht sportliches Verhältnis, mal schauen, ob man bei dem Meer und der Hitze da nicht in Versuchung gerät. Fällt euch aufmerksamen Lesern eigentlich noch etwas auf, in Bezug auf Ruhetage?
Heute ging es also sehr entspannt los. Timo durfte ja auch endlich mal richtig Pause machen. Aber erst die "Arbeit" dann der Spaß. Waschen und Einkaufen wurden also morgens erledigt. Eigentlich sollte der Einkauf bei einem Lidl stattfinden, den wir über Feldwege ansteuern mussten. Dieser existierte jedoch leider nicht mehr, ein normaler Supermarkt musste also her. Naja, haben auch so was Leckeres gefunden. Bei Timo gab es übrigens Schoko-Croissants zum Frühstück und ein großes Schichteis zum Mittagessen. Ich habe ihn kurz ermahnt zu seiner Ernährung, aber es dann doch belassen, heute war ja schließlich ein Pause Tag.
Den Nachmittag verbrachten wir dann hauptsächlich in der Waagerechten. Musik hören, lesen und einfach chillen. Ab und zu ging es dann mal in den Pool und Tischtennis haben wir auch nochmal gespielt. Mehrmals sogar. Timo war schon wieder am gewinnen, aber dann bin ich in Fahrt gekommen, leider war es aber keine komplette Kehrtwende. Nach zwei Siegen gingen dann die nächsten Spiele wieder an Timo. Leider.. ein paar nette Ballwechsel waren aber dabei. Es hat also trotzdem Spaß gemacht.
Lesen und Essen haben dann auch wieder den Abend dominiert. Das typische Abendbrot besteht jetzt übrigens immer aus Baguette mit Aufschnitt. Wir haben sowieso keine Gaskartusche mehr und bei der Hitze ist Warmessen auch nicht notwendig. Ein bisschen weniger Sonne als gestern hat uns vielleicht mal ganz gut getan, dem Rücken vor allem. Wir hatten auch überlegt, heute Abend noch weg zu gehen, aber die nächste Disko war 12 Kilometer entfernt und als Möglichkeiten blieben nur Taxi oder Fahrrad, hatten wir jetzt beides nicht so Lust drauf. So haben wir den Abend noch nett ausklingen lassen auf der Terrasse und dann im Zelt.
Die Route für die nächsten Tage wurde auch schon mal rausgesucht, und wir haben analysiert, wo es lang geht. Erstmal also Marseille umfahren und dann über Cassis bis nach Toulon. Von da geht ein Radweg bis nach Monaco. Dazwischen liegen ja noch genug bekannte Orte. Wir freuen uns auf jedenfall darauf. Bei dem Wetter macht es echt auch Spaß zu Campen, nachts ist es sogar noch angenehm kühl. Vielleicht finden wir aber ja auch nochmal einen Couchsurfer.
Bis dahin alles Gute, Daniel
Also erstmal zur Auflösung von gestern. Wie es der Zufall wollte, hat bislang immer Daniel von den Ruhetagen berichten dürfen. Naja, soviel dazu.
Der Tag heute begann recht früh. Durch das warme Wetter wird es im Zelt recht schnell warm. Also rein in die Sportklamotten, noch kurz von dem Schweizer Nachbarn verabschiedet und auf Richtung Osten.
Laut Naviman Daniel gibt es zwischen Massane und Cassis keine Radwege auf unserem Weg. Wir stellten uns also auf einen recht unangenehmen Radtag ein.
Erstaunlicherweise lief es aber ziemlich gut. Dadurch, dass wir so früh los waren, war das Fahrradfahren noch erträglich und auf den Straßen hatten die Radfahrer entweder einen eigenen Bereich, oder es war so wenig los, dass wir auch auf der Straße fahren konnten.
Dann kam das erste Dorf, ein Fischerdorf namens Martiguez. Es zeichnet sich aus durch den Blick auf den See, viele Fischerboote und noch mehr bunte Häuser und enge Gassen. Ein sehr schönes Örtchen.
Parallel zur Autobahn und zum See ging es weiter. Auch hier kamen wir gut voran. Und heute wurden wir so oft angehupt und angesprochen wie noch nie zuvor. Während uns die ersten noch Viva espana zuriefen, hatte wenig später auch Daniel Grund zur Freude, als ihm Bella italia zugerufen wurde.
Zum Mittag waren wir somit schon weit gekommen. Also erstmal Siesta, denn zum Radfahren war es viel zu warm. Wie üblich, konnte Daniel auf einer Bank mit seinem Portemonnaie als Kissen direkt schlafen. Ich weiß nicht, wie man sowas schaffen kann.
Nach langer Pause standen uns einige Höhenmeter bevor, in der Mittagssonne ziemlich anstrengend. Im Vergleich zu den 2000 Metern in simplon klingen 450 Meter garnicht soviel, gefühlt dauerte es aber eine Ewigkeit. Dafür hatten wir von oben eine gute Aussicht.
Anschließend ging es natürlich wieder runter. Wir peilten den Campingplatz in aubagne an, da wir diesen gestern herausgesucht hatten und er in Reichweite lag. Da es aber ganz gut lief, ging es weiter bis nach cassis. Dort wurden nochmal ein paar Meter hochgefahren, wo wir zufälligerweise an einem verkleidungsladen vorbeifuhren, der geschmückt war mit Frankreich Fahnen. Also rein und fragen, ob es auch andere Fahnen gibt. Leider gab es keine, eine Deutschland Fahne könnte uns die Verkäuferin aber eben machen. Top, also hat Daniel jetzt seine zweite Fahne. Fehlen noch Schweiz und Österreich, das könnte aber schwierig werden.
Nach 88 Kilometern erreichten wir den Campingplatz in Cassis. Dieser bestach durch seine Aussicht, man kann von oben weit aufs Meer runter schauen. Nicht so gut ist allerdings der Boden, Haken in den Steinboden zu kriegen ist ein Ding nahe der Unmöglichkeit.
Nach dem Zeltaufschlagen (das Wort passt) ging es runter zum Hafen und zum Strand. Da Samstag ist, ist ziemlich viel los gewesen. Trotzdem legten wir uns an den Strand, aßen Abendbrot und schwammen im sehr kalten Meer. So lässt sich der Abend ausklingen, nur das Wasser muss noch wärmer werden.
Zurück am Campingplatz wird noch das abendspiel der em geguckt, bevor es dann morgen bis kurz vor Toulon geht.
Bis dahin,
Timo
Pünktlich um 8 Uhr hatte mich heute morgen die Sonne geweckt. Es war einfach so warm im Zelt. Daraufhin schnell abgebaut, die Heringe steckten ja sowieso nur halb drin in den Steinen. Vor 10 Uhr waren wir also auch schon auf den Weg zur Route de Crette nach La Ciotat. Es sollte sich herausstellen, dass wir gerade so früh genug los sind.
Die ersten Meter gingen schon mal heftig los. Timo meinte noch: so steil ist es doch bestimmt nicht die ganze Zeit oder? Falsch gedacht, zwischendurch mussten wir sogar mal schieben. Dann hatten wir noch uns kurz mit einem anderen Radfahrer unterhalten, der hatte uns erzählt, dass die Route gerade gesperrt wird wegen starkem Wind und Feuergefahr. Wir sind aber mit ihm noch durch die Schranke gehuscht, auch gut, somit keine Autos mehr auf der Strecke. Immer weiter ging es hoch, der Schweiß lief bei uns schon in Strömen. Dann waren wir aber endlich oben. Hügel, Berge, Sonne, Klippen, und ganz viel Wasser. Aber ich denke mal die Bilder beschreiben das besser als meine Worte.
Wir waren gerade am Fotos machen, dann kam die Polizei und hat auch die letzten Leute runtergejagt. Nach einer aufschlussreichen Unterhaltung mit der Polizei, die nur französisch reden, durften wir aber Gott sei Dank weiter und mussten nicht wieder runter nach Cassis. Unten Angekommen mussten wir erstmal Einkaufen, ja das geht in Frankreich Sonntags, jedenfalls halbwegs. Unser eigentliches Ziel hatte nämlich zu, aber auf Lidl war natürlich Verlass.
Zeit für eine Pause war aber noch nicht. Wir sind noch ein wenig der Küste gefolgt und haben dann nochmal einen Anstieg auf uns genommen. Der letzte Große heute. Im Schatten unter den Bäumen, auf dem Rasen, konnten wir dann ein wenig unsere Kräfte sammeln. Auf dem Weg zum Campingplatz ging es dann an einer traumhaften Bucht nach der Nächsten vorbei. Überall schöne Häfen mit Yachten, Strände mit Palmen und ein wunderschöner Blick aufs Meer. Leider konnten wir nicht zu lange verweilen, um 15 Uhr lief ja schon das erste Spiel heute.
Angekommen am Campingplatz haben wir dann erfahren, dass dieser nur Bungalows vermietet. Den Tipp der Angestellten im lokalen Wald zu nächtigen haben wir dann auch verworfen. Der war nicht wirklich geeignet, etwas zu klein. Nachdem der nächste Campingplatz dann zu war, hatten wir beim dritten Erfolg. Nach 60 km war dann auch Schluss für heute. Noch kurz Duschen und dann hieß es Deutschland gucken.
Das Spiel fand ja ein fröhliches Ende. So laut gejubelt oder geklatscht, wie der Mann neben uns haben wir jedoch nicht. Es war aber wohl amüsant. Nach dem Spiel war dann nochmal was Essen und einen schönen Spaziergang machen, angesagt. Hier auf dem Campingplatz läuft noch eine lokale Sause, aber wir hatten heute schon genug erlebt, im Zelt werden also die letzten Abendstunden verbracht. Morgen wird es ja nicht weniger warm, und wir wollen ja schließlich fit sein.
Grüße vom Meer, Daniel
Wie jeden Morgen seit längerem war unser Wecker die Sonne, wobei es in Küstennähe nicht ganz so warm ist wie die Tage zuvor.
Heute stand uns laut "El navigatione" Daniel durchgehend ein Radweg bevor. Und damit sollte er auch überwiegend Recht behalten, was uns sehr entgegen kam. So fuhren wir im Schnelldurchlauf durch Toulan, dann entweder parallel zum Meer oder sogar direkt am Meer entlang. Perfekt. Und mit heute 30 Grad war es sogar recht angenehm zu fahren, nachdem es die Tage zuvor, wohl deutlich wärmer gewesen sein muss.
Ziel von uns war ein Campingplatz in Le Lavandou. Plan war, mittags nicht viel Pause zu machen, damit wir pünktlich am Campingplatz ankommen und da an den Strand gehen können.
Der Strand war recht groß und schön sandig. Nur das Wasser war immer noch sehr kalt, aber dafür auch sehr klar. Bis dahin, wo wir rausgeschwommen sind, was zugegebenermaßen nicht sehr weit war, konnte man bis auf den Grund schauen.
Nach dem Entspannen sind wir dann schnell in die nächste Bar gehuscht. Vor uns der Fernseher, rechts das Meer, ergibt tolle Aussichten. Ich mit meiner Spanienflagge hatte nur leider auf das falsche Pferd gesetzt, Daniels Italienhut hatte mehr Erfolg.
Unser mitgebrachtes Essen wurde nach dem Spiel dann wieder am Meer verkostet. Wahrscheinlich unser bislang bester Platz fürs Abendessen. Während des Sonnenuntergangs schlenderten wir dann zurück zum Campingplatz. Insgesamt also ein ziemlich guter Tag.
Für die nächsten Tage werden wir die Taktik wohl beibehalten, bis nachmittags zu fahren, um noch ein paar Stunden am Strand zu verbringen. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf.
An meine Träume von gestern Nacht konnte ich mich leider nicht errinern. Kann aber ja noch trotzdem was werden mit dem Klarträumen. Angekommen in der Realität folgte dann mal wieder das übliche Taschenpacken, gefolgt von einer kurzen Wifi-Session. Man muss das schnelle Signal ja auch ausnutzen. Mit unseren Nachbarn, Gunnar und Ursula, sind wir auch noch ins Gespräch gekommen und wie es der Zufall so wollte, arbeitet Gunnar sogar im Vertrieb bei Porsche. Ein paar Fotos wurden auch noch gemacht, und wir haben natürlich fleißig unsere Blogadresse verteilt. Dann ging es los nach St.Tropez.
Der Tag heute begann wie so üblich die letzten Tage. Früh aufstehen, denn es war warm im Zelt, essen, zusammenbauen und -packen und Sportklamotten an.
Bei hinweg bewölkt und zurück mit Sonne
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