Heute starteten die ersten Kilometer zusammen. Zusammen heißt dabei nicht nur Daniel und ich, sondern auch Philipp. Dieser ließ sich nämlich überzeugen, uns die ersten Meter zu begleiten.
Nachdem wir gestern Abend noch gegrillt und anschließend verschiedene Spiele gespielt haben, wurden wir auch am folgenden Tag morgens mit frischen Brötchen bestens versorgt. Um ca. halb 11 fuhren wir dann los Richtung Minden. Dabei hatten wir zwar durchgehend etwas Gegenwind, dafür aber strahlenden Sonnenschein und beste Laune. Nach ca. 35 Kilometern erreichten wir die Weser, wo wir das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica besuchten. Dieses liegt auf einem kleinen Berg, sodass wir schon im hohen Norden eine erste anstrengende Bergetappe absolvierten. Von dort aus hatte man dann aber einen weiten Blick über die Region und die Weser.
Danach hieß es dann für Philipp, die eben absolvierten Kilometer wieder zurückzufahren, während Daniel und ich die ersten Meter entlang der Weser wagten. Für uns war es ein sehr entspannendes Gefühl zu wissen, dass die nächsten Strecken entlang der Weser gehen und wir uns keine Gedanken über den Weg machen müssen. So fuhren wir ganz entspannt den Fluss entlang, und ließen uns von der Sonne die Hautfarbe verändern. Außerdem kamen wir an einem Museum für alte Militärfahrzeuge vorbei.
Mittags machten wir dann einen Mittagsstopp und brauchten unsere mitgenommen Essensreste auf. Gut gestärkt ging es dann ca. 1,5 Stunden weiter, ehe wir unsere Reserven am Supermarkt auffüllten. Um 17 Uhr entschieden wir uns dann, in Rinteln einen Campingplatz aufzusuchen, da wir nach gut 78 km Hintern- und Oberschenkelschmerzen hatten. Außerdem waren nach dem Stopp am Supermarkt meine Taschen so voll, dass ich mich entschied, ein paar Klamotten nach Hause zu schicken.
Nach dem Zeltaufbau, ein paar kleinen Reparaturen am Fahrrad und meinem Besuch bei der Post, um 2,5 kg Klamotten nach Hause zu schicken, erkundeten wir dann noch kurz Rinteln. Eine schöne Stadt mit einer kleinen Altstadt, wo in mehreren Läden draußen noch erstaunlich viel los war.
Nun machen wir uns an unserem Campingplatz noch was zu essen und werden dann den Tag entspannt ausklingen lassen.
Timo
Heute stand also der dritte Tag unserer Reise an. Nach der ersten Nacht im Zelt, die nicht ganz so ruhig verlief, wie im Hause Philipp, gab es eine erste Stärkung vor dem nächsten Abschnitt. Nachdem wir zum zehnten Mal unsere Taschen neu gepackt hatten im Laufe der Reise, konnte es gegen 10 Uhr los gehen.
Von Rinteln ging es Richtung Osten nach Hameln. Hier haben wir auch kleinen Halt gemacht, aber leider nur am Supermarkt, um uns zu stärken und zu versorgen. Man kann ja auch nicht alles sehen. Über Feldwege und durch kleine Dörfer sind wir der Weser weitergefolgt.
Das schöne Weserbergland mit seinen Rapsfeldern und weitreichenden Hügeln bot eine ansehnliche Kulisse. Einziges Problem war mal wieder der Ostwind. Timo und ich mussten uns immer wieder aufmuntern, mit dem Gedanken in Zukunft wird es besser... Ich hoffe es aber wohl.
Nach entspannenden Pausen an der Weser, in der prallen Mittagssonne, ging es an Fähren vorbei und immer entlang des Flusstals. Als Ziel hatten wir uns Holzminden herausgesucht. Das haben wir dann auch endlich nach 84 km erreicht. Heute hat das Radfahren echt super Spaß gemacht, abgesehen vom Wind, und ich freue mich schon, wenn es Morgen früh weiter geht.
In Holzminden hatten wir über die Couch Surfing App eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Um 17 Uhr sind wir eingetroffen und wurden herzlich empfangen, nachdem wir geduscht hatten, haben wir uns noch von Christiane Holzminden zeigen lassen, wie zum Beispiel den Marktplatz (oben) ... Vielen Dank nochmal für den Schlafplatz. In einem Strandkorb an der Weser entstanden dann noch folgende Bilder:
Den Abend haben wir dann noch gemütlich ausklingen lassen... Morgen muss es ja weiter gehen. Schöne Grüße,
Daniel
Nach dem Abschied von Christiane ging es heute weiter entlang der Weser. Da wir über Couchsurfing keine Übernachtungsmöglichkeit in Hann.-Münden finden konnten, planten wir eine Übernachtung auf einem Campingplatz ein. Zunächst fuhren wir aber von Holzminden aus nach Höxter, wo wir beim Bäcker frühstückten. Bei Christiane haben wir super geschlafen und waren bereits um 9 Uhr abfahrbereit. Ausgeschlafen und satt fuhren wir nach dem Halt in Höxter also pünktlich und energiegeladen los.
Lange Zeit fuhren wir entlang der Weser. Das Wetter und die Landschaft waren sehr schön, insbesondere die mittlerweile recht bergige Umgebung. Einzig der Gegenwind als treuer Begleiter störte das Fahrradfahren.
Trotzdem kamen wir zügig voran und da wir morgens beim Bäcker Brötchen für unterwegs schmierten, mussten wir mittags nur eine kurze Pause machen.
Somit waren wir bereits um 15 Uhr in Hann.-Münden. Dort besorgte sich Daniel einen Fahrradständer, den er vorher für nicht notwendig gehalten hatte. Außerdem schauten wir uns den Zusammenfluss von Werra und Fulda an. Das Kapitel Weser war für uns nämlich für diese Tour beendet. Dabei fiel auf, dass die Werra viel dreckiger und schneller ist als die Fulda.
Hann. Münden ist übrigens eine sehr schöne Stadt mit vielen Fachwerkshäusern und Flüssen.
Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt ging es dann noch die ersten 10 km entlang der Fulda. Dort befindet sich nämlich der Campingplatz, auf dem wir die heutige Nacht verbringen. Diesen erreichten wir nach einem kurzen, aber anstrengenden Anstieg um 17 Uhr. Insgesamt stehen somit knapp 93 km auf dem Tacho.
Des Weiteren diskutierten wir während der Fahrt heute über mögliche Gewichtsersparnisse. Also überprüfte ich nochmals mein gesamtes Gepäck und werde morgen weitere Gegenstände nach Hause schicken. Insbesondere für die noch anstehenden Bergetappen ist das hoffentlich eine Erleichterung.
Nun bleibt nur noch abzuwarten, wie das Wetter morgen wird. Nachdem wir bislang nur strahlenden Sonnenschein inklusive Sonnenbrand hatten, wird es die nächsten Tage wohl schlechter. Das gelbe Trikot (Poncho) liegt schon bereit.
Gruß,
Timo
Nach einer weiteren Nacht im Schlafsack, der bei mir eindeutig zu dünn ist für die vorherrschenden Temperaturen, ging es gegen 10 Uhr nach nährhaftem Frühstück die Fulda entlang. Auf den ersten Kilometern bestätigte sich der Eindruck von gestern, dass die Fulda deutlich langsamer fließt als die Weser. Das Wasser steht förmlich. Sehr breit und sehr langsam.
In Kassel haben wir dann einen Stopp eingelegt, ich habe mir einen neuen, hoffentlich wärmeren, Schlafsack besorgt und Timo hat mal wieder bei der Post vorbeigeschaut. Unterwäsche, Teller und Lampe mussten leider die Heimreise antreten. Sie haben den zweiten Recall nicht überstanden. Kassel ist wahrlich nicht schön, aber ein schönes Foto vom Ausblick konnte ich trotzdem schießen.
Danach sind wir weiter der Fulda gefolgt. Immer wieder hat der Radweg die Seite gewechselt, bis jetzt war also Tag der Brücken.. Drunter, drüber, für Abwechslung wurde gesorgt. Passend zur lahmen Fulda wehte auch nur sehr spärlich ein Windchen. Wahrscheinlich auch geschuldet der gewandelten Landschaft. Viel mehr Bäume und Hügel als noch zuvor.
Anstrengend war es trotzdem. Oft ging es parallel zum Fluss hoch und runter über die kleinen Hügel. Das ursprüngliche Ziel Bad Hersfeld haben Timo und ich dann auch nicht mehr erreicht. Nach 93 km haben wir uns dann auf einem Campingplatz in Rotenburg an der Fulda niedergelassen. Zelten tun wir übrigens jetzt echt direkt an der Fulda.
Zu Essen gab es heute mal wieder Nudeln von Campingkocher. Ich habe mir noch ein wenig Kirschsaft gegönnt, um die Muskeln zu regenerieren, auch wenn Timo meint, dass bringt nichts. Wir sind auf jeden Fall froh, dass es heute nicht geregnet hat. Mal schauen, wie es morgen wird auf dem Weg nach Fulda und Richtung Main. Die Oberschenkel sind zur Zeit noch bretthart, bis morgen hat der Saft hoffentlich seine Magie ausgeübt ;)
Gruß, Daniel
Heute fing der Tag ein wenig anders an, als die Tage zuvor. Während wir die letzten Tage quasi von der Sonne aus dem Zelt gescheucht wurden, ließ diese heute auf sich warten. Dementsprechend kalt war es auch. Auf die Frage von Daniel, ob wir uns draußen, wie tags zuvor abgesprochen, die Eier braten wollten, wurden wir uns schnell einig, in unseren eigenen Zelten zu essen, um die Restwärme zu genießen.
Generell hatte ich recht schlecht geschlafen, da ich mich für die Kälte nicht warm genug angezogen hatte. Daher hatte ich mir vorgenommen, heute Abend nicht nochmal im Zelt zu schlafen (leider hat das nicht geklappt, ich liege gerade wieder im Zelt)
Etwas verschlafen stand ich dann auf, spätestens als ich dann aber von Daniels Frühstück gehört hatte (Müsli mit Quark in Kirschsaft, leider habe ich kein Foto davon), war ich hellwach.
Mit langen Klamotten ging es dann also los. Während Daniel stolz von seiner Packtechnik, der gestern gekauften Eier erzählte, durfte er das natürlich direkt einmal unter Beweis stellen. Ein Hund, des Radfahrers größter Feind (abgesehen vom Wind), lief vor Daniels Fahrrad, wodurch dieser stürzte. Beide blieben unverletzt, und auch die Eier haben die Härteprüfung überstanden.
Nach einem kurzen Schockmoment ging es dann aber weiter. Nach der gestrigen Bergauf- und Bergabtour mit einer maximal Geschwindigkeit von 55 kmh ging es heute eher flach und mit etwas Rückenwind zügig voran.
Während der ersten Mittagspause schauten wir dann nach Schlafgelegenheiten im Raum Fulda. 6 Absagen bei Couchsurfing und eine Absage von der Jugendherberge in Fulda später war klar, dass wir heute wohl wieder auf einem Campingplatz übernachten müssten. Angesteuert wurde der in Heubach. Dieser war zwar noch ein gutes Stück entfernt; mit unseren Kräften sah es aber gut aus.
Anschließend ging es bei nahezu gleichbleibender und ebener Landschaft weiter. Dazu gesellten sich die NDR2 Bundesliga-Konferenz und danach ein etwa 40- jähriger Mann, der mit Anhänger und Gitarre weitaus schwerer bepackt war als wir. Auch er ist noch ein halbes Jahr unterwegs, hat aber bereits 2 Monate hinter sich. Nebenbei verdient er sich mit Gitarre spielen etwas Geld dazu.
Nach einem letzten Besuch beim Supermarkt vor den Feiertagen und bereits 100 absolvierten Kilometern wurden die letzten 12 Kilometer unerwarteter Weise sehr bergig. Mit den letzten Kräften schafften wir es noch bis nach Heubach, wo wir letztlich doch nicht auf dem geplanten Campingplatz landeten, sondern in einem Garten eines Gasthauses. Für einen niedrigen Preis war das für uns aber ok. Nur die Toilette ließ uns kurz schmunzeln (Es gibt natürlich noch weitere, vernünftigere Toiletten hier.)
Mit 112 Kilometern haben wir heute die 450 km überschritten und somit ein Zehntel der Gesamtstrecke absolviert (klingt komisch, ist aber so).
Morgen werden wir es aber auf jeden Fall ruhiger angehen lassen. Jetzt packen wir uns gut ein und hoffen auf eine gute Nacht.
Liebe Grüße,
Timo
Heute sollten wir also unseren D9 Radweg, dem wir seit Minden folgen, endgültig verlassen. Die Weser und die Fulda liegen nun ja auch schon hinter uns. Nach einer sehr ruhigen Nacht in unserem privatem Campinggarten haben wir uns es erlaubt, ein wenig länger zu schlafen, es ist ja auch Sonntag, noch dazu Pfingsten. Timos Versuche, mit Hilfe der Zwiebeltechnik, die Nacht warm zu überstehen, sind leider kläglich gescheitert. Er hatte demnach nicht allzuviel geschlafen. Zum Frühstück gab es heute mal Eier, die sind gut gelungen, also gibt es die in Zukunft öfter.
Los ging es dann gemütlich kurz vor Mittag. Erst einmal erfolgte eine wunderschöne Abfahrt, mit kurzem Hagelschauer, aber wo es runter geht, geht es auch wieder hoch. Das hat sich auf den nächsten Kilometern mehrfach bewiesen, immer wieder kleine Hügel mussten wir auf unserem Weg zum Main bezwingen. Ein paar schöne Ausblicke und Ortschaften waren natürlich auch dabei.
Trotz der bedrohlichen Wolken, hat sich das Wetter sehr gut gehalten. Nur einmal haben wir unter einer Brücke einen kurzen Boxenstopp gemacht, um dem Regen zu entwischen. Der, die, das (wer weiß das schon) Sinn entlang ging es dann die letzten 30 Kilometer Richtung Main. Zwischendurch war es aber echt arsch kalt. Gut angekommen sind wir am Main nichtsdestotrotz. Und dann waren wir erstmal beeindruckt: der ist ja echt schon ziemlich groß. Die letzten 15 km unserer Strecke folgten wir dann dem Main und haben uns ein Quartier in Lohr gesucht. Wir waren schon auf dem Campingplatz, als wir von einer möglichen Couchsurf- Option erfuhren, naja das nächstes Mal.
Auf dem Campingplatz hat sich Timo erstmal auf Anhieb zwei Decken organisiert. Da hatte wohl jemand Mitleid mit dem armen Kerl. Heiß geduscht ging es dann zum Italiener, wo jeder von uns eine leckere Pizza gegessen hat. Weitere Messergebnisse für die Supermärkte Bolognesewertung konnten wir also nicht sammeln. Es bleibt also dabei, am besten schmeckt Penny, dann Edeka und zuletzt Aldi. Nach unserer "entspannten" 71 km Tour heute, sammeln wir jetzt unsere Kräfte für die nächsten Tage. Eine Woche sind wir jetzt schon unterwegs. Spaß macht es aber auf jeden Fall immer noch.
Bis dann, Daniel
Nach einer entspannten Nacht, vor allem durch die zwei Decken der Nachbarn, war ich recht früh wach. Und auch Daniel war pünktlich ausgeschlafen. Trotzdem kamen wir nicht so früh los, da die Kälte nicht für genügend Motivation sorgte. Um halb 11 ging es dann aber los entlang des Mains.
Der Weg war eigentlich sehr schön, direkt neben dem Fluss ging es eben und windstill am Wasser entlang. Wenige Meter neben uns erstreckten sich die Berge, auf denen häufig Burgen zu sehen waren. Lediglich das Wetter war kalt und bewölkt, was beim Fahrradfahren sehr nervtötend sein kann.
Dank der Windstille und des Weges waren wir nach zwei Stunden bereits mehr als 40km gefahren, sodass wir das erste Mal eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 20kmh aufweisen konnten. Zum Vergleich, gestern zu dieser Zeit waren wir gerade einmal 5km gefahren.
Mittags fing es dann leicht an zu regnen. Bei so einem Wetter macht es dann keinen Spaß zu fahren, aber da muss man dann mal eben durch. Die nächsten Tage soll es auch wieder etwas wärmer werden.
Nachmittags kamen wir dann in Miltenberg an, wo wir kurz die Stadt erkundeten und uns in einem Café aufwärmten. Miltenberg hat eine sehr schöne Altstadt und liegt direkt am Main, weshalb hier viele Touristen unterwegs waren.
Nach dem Aufenthalt in Miltenberg hieß es dann schon wieder Abschiednehmen vom Main, da wir in Richtung Heilbronn weiterfuhren. Nach 10 weiteren Kilometern und somit insgesamt 91km kamen wir am Campingplatz in Amorbach an, wo uns, abgesehen vom Campingbetreiber, der mir eine Decke ausleiht, gähnende Leere erwartete.
Da ansonsten nicht besonders viel Spannendes passierte, möchte ich kurz einen Überblick meiner Ausgaben darstellen.
Diese bestehen quasi aus zwei Hauptbestandteilen, den Übernachtungen und den nahezu täglichen Besuchen aller möglichen Supermärkte. Pro Tag kommen wir für Essen und Trinken so auf ca. 7€, während wir für Übernachtungen bei ca. 8€ liegen. Somit liegen wir bei 15€, womit wohl als Wert für die nächsten Wochen gerechnet werden kann.
Dazu kamen für mich letzte Woche zwei Versendungen (6€) und der Kauf eines weiteren Schlafsacks (30€) für kalte Nächte, den ich in Rutesheim entgegennehmen kann.
Morgen werden wir dann aller Voraussicht nach in Heilbronn ankommen, sodass wir Mittwoch abend in Rutesheim sind. Dort steht dann der erste Ruhetag an.
Soviel dann erstmal von heute.
Timo
Heute gegen 10 Uhr ging es los in Amorbach. Wir hatten uns entschieden eine Routenänderung vorzunehmen, doch nicht den Limes Radweg zu fahren, sondern vom Main Richtung Neckar zu fahren. Am Neckar entlang sollte es dann nach Heilbronn gehen.
Heute war es definitiv wieder etwas wärmer als die letzten Tage. Wir hatten uns heute schon auf eine anstrengende Tour vorbereitet, von Amorbach ging es also erstmal hoch auf 400 m. In Muldau konnten wir dann auch endlich wieder Einkaufen gehen. Nach zwei Feiertagen in Folge waren wir schon beinahe ganz verhungert. Anschließend folgte jedoch eine endlos lange gemütliche Abfahrt nach Mosbach. Der Radweg ist hier echt zu empfehlen, super ausgebaut und durch eine schöne Landschaft fernab der Straße.
Am Neckar angekommen, haben wir dann auch erstmal eine Mittagspause gemacht. Nach so vielen Flüssen in den letzten Tage sah der Neckar aus.... ja wie ein Fluss halt. Ich habe mir sogar einen kurzen Mittagsschlaf gegönnt, den Timo professionell festgehalten hat. Sieht nicht sehr gemütlich aus, hat aber geklappt.
Aus der entspannten Fahrt am Neckar wurde leider nichts. Zwei Baustellen am Flussufer zwungen uns zu abenteuerlichen Umwegen, hoch in die Berge bzw. über die Felder. Einprägsam war auf jeden Fall die Szene, in welcher Timo 10 m lang von einem Pferd verfolgt wurde, dazu an einem anderem Tage vielleicht mehr. Geschafft haben wir es natürlich aber trotzdem und waren dann auch heil froh, als wir uns Heilbronn näherten. Insgesamt war der Neckar nicht so toll zu fahren, vor allem gegen Ende auch nicht sehr schön, nur mit Industrie vollgebaut. Nach 85 km haben wir dann auch endlich aufgehört zu strampeln und sind bei Jan untergekommen. Den hatten wir via Couch surfing gefunden.
Bei Jan haben wir uns zusammen noch lecker Reis, Gemüse und Fleisch gemacht, dazu ein paar Bier. Bei nettem Plaudern und Zocken verstrich dann auch der Abend. Vielen Dank nochmal ;) Morgen machen wir uns dann auf nach Rutesheim und in die wohlverdiente, aber kurze Pause. Es liegt ja noch was vor uns.
Bis dann, Daniel
Nach den letzten Campingnächten hatten wir bei Jan, in Heilbronn endlich mal wieder im Warmem und somit richtig gut geschlafen. Mit 55km stand auch eine vergleichsweise kurze Etappe an. Dementsprechend entspannt fuhren wir los, unser Tempo war relativ gering.
Nach einem kurzen Aufenthalt beim Supermarkt ging es dann auch recht schnell aus der Stadt heraus und für ca. 20 Kilometer am Neckar entlang. Leider führte der Radweg selten direkt am Fluss entlang, sondern über kleinere Hügel etwas entfernt vom Neckar. Dafür kamen wir häufig an Weinbergen vorbei, sodass sich neben uns steile Anstiege erstreckten. Tragen die Landwirte eigentlich Stollenschuhe, wenn sie entlang der Weinreben arbeiten? :-D
Nach einer Mittagspause, die bei gutem Wetter schnell mal länger ausfallen kann und ermüdender ist als bei kaltem Wetter, verließen wir dann den Neckar und folgten den uns bekannten Orten Bietigheim-Bissingen und Ditzingen weiter Richtung Rutesheim. Dabei mussten wir immer wieder kleine Anstiege bezwingen, nur um die eben gewonnenen Höhenmeter wieder herunterzurollen. Auf Dauer kann das sehr anstrengend werden. Aufgrund der Tatsachen, dass die Radwege im Raum Stuttgart nicht optimal ausgebaut sind und wir einen Kleinkrieg mit meinem Google Maps-Navi führten, wurde der Weg viel länger und kräftezehrender als gedacht.
Heilfroh waren wir dann, als wir nach 56 Kilometern, die wohl anstrengender waren als viele Etappen zuvor, Rutesheim erreichten. Nach kurzem Besuch beim Fahrradladen, der Daniel bei der Zusammenstellung seines Fahrrads geholfen hatte, ging es dann wieder in die alte WG mit zum Teil "neuen Gesichtern". Mit
Christian, David, Jan und Max ging es dann auch quasi direkt auf den Sportplatz, um ein wenig Basketball, Frisbee, Football und Volleyball zu spielen.
Mit einem Döner und dem Europapokal-Endspiel wurde nun die "Enstpannungsphase" von einem Tag eingeläutet. Morgen werden wir uns dann um die ganzen liegengebliebenen Sachen kümmern und evtl. auch mal ein paar mehr Bilder hier hochladen.
Gruß,
Timo
Heute ging es pünktlich um 8 Uhr los...Ach quatsch, heute war doch Pause. Wir haben schön ausgeschlafen und sind dann gemütlich in den Tag gestartet. Timo hat sich direkt an seine Bewerbungen für mögliche Masterstudiengänge gemacht,und ich habe mir ein Erholungsbad gegönnt. Hoffentlich tut es den Oberschenkeln gut. Schauen wir dann morgen mal.
Timo hatte die Nacht ja auf dem Sofa geschlafen, da seine Isomatte über Nacht dazu neigt, die Luft zu verlieren. Also haben wir uns ran gemacht, diese zu reparieren. Haben wir auch geschafft, mal sehen wie lange es anhält.
Hier übrigens nochmal Bilder von Christian und David. Schöne Grüße auch nochmal an die anderen beiden Jungs, von denen wurden jetzt leider keine Bilder aufgenommen.
Nach dem Mittagessen haben wir uns noch ein wenig die Route angeschaut für die nächsten paar Tage. Hier und da noch ein paar Sachen erledigt, und wir haben uns hauptsächlich entspannt. Als David und Christian von der Arbeit heim waren, sind wir dann wieder Basketball spielen gegangen. Sport war also auch mal wieder dabei.
Sonst ist heute echt nicht mehr viel passiert, abends noch ein wenig Fußball geschaut und gezockt. Mit der Überlegung einfach noch ein paar Tage hier zu bleiben, haben wir auch kurz gespielt.. Aber irgendwann wollen wir ja auch in Spanien ankommen. Morgen geht es dann erstmal nach Karlsruhe, Alex besuchen! Da freuen wir uns auch schon ziemlich drauf, vor allem natürlich endlich wieder Rad zufahren.
Gruß Daniel
PS: die Pferde Story hörte sich vllt spektakulär an, als sie war. Auf der Wiese war eins ausgebüchst und stand am Straßenrand, da es sich bei meiner ersten Annäherung schon erschrocken hatte, bin ich ganz langsam dran vorbei. Timo hatte den gleichen Plan, doch ihm ist das Pferd dann erstmal kurzzeitig gefolgt, da musste er dann ganz schön strampeln, bevor es von ihm abgelassen hat.
Nach dem gestrigen Ruhetag ging es heute mit neuen Kräften weiter, auch wenn wir nur eine recht kurze Etappe nach Karlsruhe vor uns hatten. Dort erwartete uns unser ehemaliger Mitbewohner Alex.
Wer bereits in der Stadt Karlsruhe gewesen ist, weiß, dass viele Wege zum Schloss, das im Zentrum liegt, führen.
Nach einem netten Aufenthalt in Alex Wg haben wir nun also fast alle ehemaligen Mitbewohner abgeklappert. Laut Aussage von Alex wohnt Jannik, auch ein alter "Wg'ler", nun in Lausanne, was genau am Genfer See und somit auf unserem Weg liegt. Vielleicht werden wir ihn auch noch besuchen (wir werden ihn besuchen, ob er will oder nicht...).
Zurück haben wir glücklicherweise einen Bus gefunden, bzw er uns. Kurz nach 20 Uhr waren wir also wieder raus aus Frankreich und haben den restlichen Abend vorm Fernseher verbracht. Nach dem wir in den letzten Tagen nun 5 Bundesländer besucht haben, war heute unser erster Auslandsaufenthalt zustande gekommen. Die Schweiz ist sogar ja auch nicht mehr weit weg. Unsere Verpflegung für morgen reicht uns hoffentlich, es ist ja schließlich Sonntag! Wir werden uns demnach bestimmt einen schönen Tag am Rhein machen.
Bis dann, Daniel
Leider stehen wir zurzeit etwas auf Kriegsfuß mit dem Internet, und den gestrigen Blog-Eintrag habe ich wohl gelöscht. Unser beider mobiles Datenvolumem ist aufgebraucht, und das WLAN ist auch nicht gut, sodass wir auf das Bilder-hochladen verzichten müssen. (Update: Bilder wurden nachträglich hochgeladen)
Nun gut, jetzt noch einmal ein neuer Versuch zu den Geschehnissen gestern.
Während einer Pause an einem Rehgehege, bekamen wir dann eine Zusage von einem Couchsurfer in Norsingen. Er selber war zwar gerade nicht anwesend, seine Mitbewohner könnten uns aber wohl ab 20 Uhr aufnehmen. Norsingen selber liegt zwar nicht direkt am Rhein, aber einen Extraschlenker war es uns auf jeden Fall wert.
Erwartungsgemäß hatte dann die Sonne ab 15 Uhr Pause, aber zum Glück ließ der Regen auch noch auf sich warten. Bei warmen Temperaturen verminderte lediglich der allmählich wieder aufkommende Hinternschmerz den Fahrkomfort.
Die Drei nahmen uns sehr gut auf, versorgten uns ein wenig, und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Der Spanier macht derzeit eine Ausbildung zum Schreiner, da er auf seinen Beruf als Kaufmann in Barcelona keine Lust mehr hatte. Die Tunesierin studiert Architektur in Deutschland.
Nun bleibt noch darauf hinzuweisen, dass wir am Montag wahrscheinlich auf SWR laufen, da
wir zu dem Thema: Fotografieren von Essen in Karlsruhe interviewt wurden (meine Aussage: ich mache keine Fotos von meinem Essen, aber ich habe kein Problem damit, wenn es andere machen). Vllt
hört es ja jemand. :-)
Seit Gestern sind wir übrigens vierstellig, hatte Timo ganz vergessen zu erwähnen. Über 1000 km hört sich schon ganz gut an, bis nach Spanien aber noch besser. Genug vor uns haben wir auf jeden Fall noch.
Bamba hatte uns heute morgen entgegen aller Erwartungen nicht geweckt, wir konnten also bis 9 Uhr ausschlafen. Wohl oder übel mussten wir uns dann los machen in den Regen. Dauerregen, kalt, nass, hatte ich schon erwähnt, dass es regnet? Die Lust war im Prinzip schon nach 5 km verflogen bzw. verlaufen. Mit nassen Füßen macht es dann halt nicht so Spaß. Der restliche Teil des Körpers blieb durch Jacken und Ponchos trocken. So sind wir, zwei gelbe, aufgeblasene Enten, dann also in unserer Badewanne gefahren, auch bekannt als Rheintal. Lust hatte man zwar nicht, aber Spaß geht immer.
Auf unserem Weg nach Basel folgten wir dann dem Altrhein. Auf einem Kies/Sandweg ging es die ganze Zeit durch den Wald und parallel zur Autobahn. Rechts von uns sah man auch nicht viel Abwechslungsreiches. Im Prinzip beschreibt das nächste Bild die restlichen 50 km. Ach eine kleine Stromschnelle war auch dabei, Abwechslung!
Dann waren wir endlich in Basel. Am Dreiländereck vorbei ging es in die Stadt. Auf zum Hostel. Timo gefiel Basel so gut, dass er erstmal Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hat. Eine Bahnschiene hatte ihm dazu verholfen. Weiter passiert ist aber nichts. Zwischendurch hatte es ein wenig mit dem Regen aufgehört, doch pünktlich für die letzten Kilometer wieder angefangen. Also hieß es erstmal Duschen und dann chillen. Mit WLAN und einem warmen Zimmer waren wir schon sehr zufrieden. Haben den Blog aktualisiert und die weitere Route geplant. Den Drang mit nassen Schuhen im Regen die Stadt anzuschauen, hatten wir nicht mehr. Schönere Bilder von Basel ich euch also auch nicht präsentieren. Aber, Basel rennt ja schließlich auch nicht weg. Morgen soll es schließlich auch regnen, also tut die Zeit im Hostelzimmer ganz gut.
Grüße, Daniel
Der heutige Tag begann mit positiven Vorzeichen, denn wir hatten bereits am Abend zuvor bei Couchsurfing eine Unterkunft für heute gefunden. Das Internet prognostizierte uns zwar bedecktes,aber regenloses Wetter, und wir waren früh ausgeschlafen.
Mal nah am Rhein, mal durch kleine Dörfchen, machten wir zügig Meter. Vor allem Dank des asphaltierten Bodens war es heute wieder viel einfacher zu fahren. Dabei war die Schweiz stets in Sichtweite.
Nach der Mittagspause begann dann das Highlight des Tages. Das Partymobil Schmock unter der Leitung von DJ Timo heizte mit der besten Mischung aus 80ern, 90ern und den neuen Hits die Stimmung seiner Umgebung ein. Daniel als geladener Gast schien dabei sehr begeistert, sang sogar ab und zu mit, das aber leider meist eine Oktave zu hoch.
Nachmittags hatten wir dann noch etwas Zeit unsere Räder, die aufgrund der letzten regnerischen Tage aussahen wie Kinder nach dem Spaghetti-mit-Tomatensauce-Essen, zu putzen und etwas zu tunen. Dabei kamen wir zur Erkenntnis, dass sich unsere Räder ohne Gepäck leichter fahren, als mit ... wieder was dazugelernt.
Abends kamen wir dann bei Ali, unserer Übernachtungsmöglichkeit für heute, in Lauchringen an. Er ist, wie der Name evtl. den ein oder anderen schon vermuten lassen hat, ein Türke, der hier für mehrere Jahre unterrichtet. Er hat uns sehr nett empfangen und uns direkt zum Essen eingeladen. Danach zeigte er uns noch das Dorf. Abgesehen von der Sparkasse und ein paar Pferden ist hier allerdings nicht ganz so viel los.
Bei türkischem Tee ließen wir den Abend dann gemütlich ausklingen.
Heute Morgen stand direkt ein Highlight an. Gestern Abend hatte Daniel nämlich mit dem Gedanken gespielt, in den Rhein zu springen. Letztendlich hatten wir dann nach harten Verhandlungen ausgemacht,dass er für ein Eis mit drei Kugeln morgens direkt aus dem Zelt in den Fluss springt, und ich das Spektakel auf Video festhalten darf.
Nach dem Frühstück mussten wir dann den Campingplatz, der uns bislang von allen am besten gefallen hatte, verlassen.
Auf der schweizerischen Seite ging es weiter Richtung Bodensee, wo wir entlang des Rheins durch mehrere kleine, schöne Orte kamen.
Nach kurzer Zeit hatten wir dann auch erstmals den Obersee des Bodensees in Sicht. Dabei war heute so viel los wie nie zuvor auf unserer Reise. Wenn man bedenkt, dass heute Feiertag und Superwetter war, ist das aber verständlich.
Nach weiteren Kilometern auf dem Radl erreichten wir anschließend auch Konstanz. Von dort aus konnte man über den gesamten See schauen und am südlichen Ende, die mit schneebedeckten Alpen sehen. Aber die werden wir in den kommenden Tagen ja noch genug sehen.
In Meersburg angekommen, waren es dann nur noch 20 Kilometer bis nach Friedrichshafen. Diese wurden aber aufwändiger als gedacht, denn insbesondere in Meersburg waren die Straßen dermaßen voll, dass wir zeitweise sogar vom Rad absteigen mussten.
Endlich mal wieder in einem vernünftigem Bett, konnten wir schön gemütlich ausschlafen. Aufgestanden bin ich dann zu dem Duft von Pancakes; Max war in der Küche schon fleißig am Braten. Schön mit Ahornsirup oder Berge von Zucker, wie Timo es anscheinend gerne isst, konnte es dann in den Tag gehen. Wetter war super, wir hatten frei und waren am Bodensee, da erstellt sich die Tagesordnung beinahe von selbst.
Vorerst musste ich jedoch nochmal kurz in die Stadt, eine weitere Hose musste her. Im Brückentagsgetümmel bei H&M bin ich aber dann fündig geworden. Bevor es dann an den See ging, haben Timo und ich uns nochmal im Detail mit den nächsten Kilometern beschäftigt. Sieht schon ziemlich spaßig aus. Eine Herausforderung ist es allemal.
Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Höhenmetern. Egal, noch ist es Zukunftsmusik. In einem leckerem Cafe waren wir dann mit Max und Wolf Mittag essen. Ich habe mir einen Flammkuchen gegönnt, während die Anderen zur modernen Salat mit Torte- Kombination griffen. War ein kleines Missverständnis, aber hat trotzdem gemundet.
Direkt am Bodensee haben wir uns dann noch ein wenig gesonnt, ausgetobt und anschließend gebadet. Von Volleyball, Fußball bis hin zu Frisbee war alles dabei. Im Wasser wurde dann öfters probiert auf einem Surfbrett zu stehen, länger als 2 Sekunden hat es aber auch niemand geschafft. Das Wasser war auf jedenfall ein angenehm kühler Kontrast zur Sonne, wenn auch vielleicht noch etwas zu kalt.
Heute haben wir somit alles erledigt und uns schön entspannt. Nur ein Friseur, bei dem nichts los war, war nicht zu finden. In Österreich sollen die Leute ja auch Haare schneiden können.. finden wir es also heraus. Abends gab es noch lecker selbst gemachte Lasagne, und jetzt geht es auch ins Bett. Morgen wollen wir früh los. Hoffentlich sind wir am Ziel bevor der Regen einsetzt. Ich habe schon mal mein Poncho probeweise angezogen, um zu schauen, ob er noch passt. Werden wir die nächsten Tage wohl noch öfter brauchen.
Bis dann, Daniel
Update: Bilder sind jetzt drin in niedriger Qualität.
Heute morgen waren wir schon etwas traurig, dass wir weiter ziehen mussten... Es hat uns sehr gut in Röthis gefallen. Vielen Dank nochmal für die Übernachtungsmöglichkeit und die Mahlzeiten. Nach einem leckerem Frühstück machten wir uns dann also los in Richtung Arlbergpass. Bei akzeptablem Wetter (kein Regen) mussten wir uns dann auch endgültig vom Rheintal verabschieden. Den Rhein hatten wir schon gestern verlassen. Weiter ging es dann im Klostertal. Auf dem Weg dorthin konnten wir schon die Schnee bedeckten Berge anschauen und die tiefen Wolken beobachten.
Auf dem Weg nach Bludenz ließen wir also links und rechts die Berge liegen und fuhren weiter in Richtung Arlberg. Dabei passierten wir mehrere wunderschöne blaue Seen, wo fleißig Anglerbetrieb herrschte. Bis nach Bludenz war der Weg noch sehr flach, und wir befanden uns noch deutlich unter der 1000er Marke.
Ab Bludenz stieg der Radweg dann stetig an,und wir haben unsere erste Pause eingelegt. Auf einer Bank, mit einem schönem Alpenpanorama inklusive Wasserfällen, ließen wir uns das Essen schmecken. Einzig die Autobahn war etwas laut. Kurz danach erreichten wir die vierstellige Marke und haben den Moment natürlich festgehalten.
Wir waren wohl sehr flott unterwegs und ziemlich früh in Klösterle, gegen 14 Uhr. Daraufhin entschieden wir uns, weiter nach Stuben zu fahren, dann muss man den Teil des Weges morgen nicht auf sich nehmen. Bis auf eine kurze Stelle in Dalaas konnten wir übrigens auf einem eigenen Radweg fahren, parallel zur Straße. Das war natürlich sehr angenehm und auf dem Weg nach Stuben auch etwas abenteuerlich. Ein paar Serpentinen später waren wir dann aber am Ziel. Auf ca. 1400m. Pünktlich zur Zieleinfahrt hatte auch der Regen begonnen. In Stuben lag an der Liftanlage aber noch Schnee, also durften ein paar Fotos natürlich auch nicht fehlen.
Stuben besteht im Prinzip aus Betten. Was anderes gibt es da wirklich nicht. Aber es war natürlich Nebensaison. Nachdem wir also 10 mal durch den Ort gelaufen sind und alles abgeklappert hatten, haben wir dann doch unser Zelt auf dem Grundstück eines Gasthauses aufgeschlagen, im Regen wohlgemerkt. Die Zelte waren schon aufgebaut, und wir hatten schon unsere Witze gemacht über den schnellen Abstieg vom warmen Haus in Röthis bis hin zum nassen Zelt im Hof. Aufeinmal wurde uns dann doch eine Übernachtung in der Skiwerkstatt angeboten. Wir nahmen natürlich dankend an, so hat es sich dann doch nochmal zum Guten gewendet. Jetzt schlafen wir direkt neben der Albona Bahn auf unserem Luftmatratzen, und es ist schön warm. Wir sind gespannt auf morgen und hoffen mal, dass wir wenigstens ohne tiefe Wolken den Pass erklimmen können.
Bis dann, Daniel
Heute stand uns also der Arlbergpass bevor. Zuvor bekamen wir aber noch Hinweise und Bananen zur Kräftigung von dem Hausherrn, der uns netterweise aufgenommen hatte, geschenkt. Kurzzeitig hatten wir gestern echt den Glauben verloren, da für uns in einem Dorf mit gefühlt 2.000 Betten nur eine Zeltmöglichkeit neben Müllcontainern bestand. Aber nun gut, schließlich konnten wir ja doch im Warmen übernachten.
Nach kräftigem Frühstück und der Nachricht, dass die SPVG Gaste-Hasbergen 2 den Klassenerhalt gestern geschafft hat, ging es also motiviert los. Motivation war aber auch notwendig, denn die ersten Serpentinen raubten einem schnell die Kräfte. Mit einem atemberaubenden Tempo von 8km in der Stunde rasten wir quasi den Berg hoch.
Nach den Serpentinen ging es dann etwas weniger steil weitere vier Kilometer stetig bergauf.
Dem Schnee folgend kamen wir dann auf 1800 Höhenmetern an der höchsten Stelle des Arlbergpasses, der wohl auch als Porsche-Testfahrgelände dient, an. Bei österreichischem Radio und einigen wenigen Sonnenstrahlen genossen wir dann die Aussicht.
Mir war nach der ganzen Anstrengung ziemlich warm geworden, doch spätestens bei der darauffolgenden Abfahrt merkte ich, dass es besser war, die Jacke angelassen zu haben. Lange ging es dann bei zum Teil 13% Steigung bergab, bis wir in St. Anton ankamen. Dort erwartete uns endlich mal wieder ein Fahrradweg und zur Abwechslung mal wieder entlang eines Flusses (Rosana). Allerdings ist es neben dem Main der erste Fluss, dessen Stromrichtung wir folgen. Bis nach Landeck konnten wir somit lange rollen lassen.
Ab Landeck erwartete uns dann nicht nur der im Inntal gelegene, alte Römer- und heutige Fahrradweg "Via Claudia Augusta", sondern auch strömender Regen. Es wurde also wieder Zeit für unseren gelben "Lance-Armstrong-Gedächtnis-Regen-Ponchos".
Als wir uns dann in einer Garage unterstellten, trafen wir Ernst, einen 73-jährigen, pensionierten Berufsschullehrer. Er ist mit seinem Elektrorad auf dem Weg zum Gardasee. Bei anhaltendem starken Regen verging die Lust auf Camping und so beschlossen wir, uns zu dritt eine günstige Unterkunft zu suchen.
In Prutz, unweit des Skigebietes Serfaus, fanden wir schließlich ein günstiges Dreibettzimmer. Nach dem gestrigen Aufenthalt in der Werkstatt gab es heute also wieder eine warme Dusche, nur WLAN ist wieder nicht vorhanden. So müssen wir uns ganz oldschool von der Tagesschau über die Neuigkeiten informieren lassen.
Zuvor tauschten wir uns mit Ernst noch über unsere und seine weiteren Pläne aus. Morgen werden wir mit ihm zu dritt über den Reschenpass fahren. Bis zu dem Gardasee werden wir ihm dann wahrscheinlich häufiger über den Weg fahren.
Bis dahin,
Timo
Und so schnell ist man in Italien. Naja halbwegs, je nachdem ob man Südtirol wirklich dazu zählt oder nicht. Das richtige "Bella Italia" ist es wohl noch nicht ganz, sonst wären wir auch schon Pizza essen gewesen. Aber spulen wir nochmal kurz ein paar Stunden zurück.
Heute morgen sind wir pünktlich um 8 Uhr aufgestanden. Das Bett war bestückt mit riesen Kissen und Decken, ein weicher Schlaf war also garantiert. Als Frühstück hat jeder von uns vier Brötchen verputzt und ordentlich Energie getankt für den Rest des Tages. Sogar selbst gemachter Honig stand auf dem Tisch. Selbst die Sonne hat sich aus dem Wolkenhimmel befreit und sich zum Beginn unserer Fahrt gezeigt. Mit Ernst zusammen sollte es ja heute über den Reschenpass gehen. Wir folgten dem Inn durch das Tal, vorbei an Serfaus, und immer den Schildern nach Richtung Italien und Schweiz. Als wir uns dem Hauptalpenkamm näherten, und das Tal immer enger wurde, klebten die Wolken förmlich an den Bergen. Vor uns und hinter uns boten sich schöne Aussichten, sowie ein passendes Graffiti.
Der Inntal-Radweg führte uns bis nach Martina, Schweiz. Hier entschieden wir uns nochmal kurz Pause zu machen und uns dann in die Serpentinen zu stürzen. Für die 381 Meter hoch zur Norbertshöhe berechnet Google eine Dauer von 53 Minuten, wir hatten es dann aber in 35 Minuten schon geschafft. Und das auch noch in einem Stück durch, Ernst natürlich auch, der brauchte auf seinem Rad bestimmt nur 25 Minuten.. Egal, ordentlich stolz konnte man oben dann die Aussicht über Nauders genießen.
Unten in Nauders angekommen mussten wir aber wieder hoch. Reschen war noch ein Stück entfernt. Die letzten Meter haben sich dann auch ordentlich gezogen, aber bei einsetzendem Regen haben wir dann doch die Spitze erreicht. Italia. Der Blick auf den See wurde etwas getrübt durch den Regen und Wind aber schön war es trotzdem. An dieser Stelle haben wir uns dann von Ernst getrennt, sein Akku war leer. Meiner zwar auch nahezu, aber wir wollten noch ein wenig weiterfahren. Das obligatorische Foto der Kirchturmspitze durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nach dem wir beide Seen hinter uns gelassen haben wurden wir mit einer wunderschönen Abfahrt auf einer kleinen gepflasterten Straße belohnt. Das hat dann echt Spaß gemacht. Insgesamt war es von der Anstrengung heute ähnlich wie gestern. Timo sprühte heute aber nur so von Energie, ob das wohl am Seidenbacher Müsliriegel lag? Müsliriegel von Seidenbacher. Auf 900 m über dem Meeresspiegel haben wir dann aber nach 78 km die heutige Tour beendet.
Auf einem Campingplatz haben wir uns dann niedergelassen und zu unserer beidiger Freude war WLAN und eine heiße Dusche verfügbar. Etwas Nieselregen hat das Zelt jetzt schon überstanden.. mal sehen, wie es heute Nacht noch wird... Wir sind auf das Ergebnis des Regentestes gespannt.
Bis dahin alles Gute, Daniel
Copyright DuT Media Association 2016
Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com